Bundesernährungsministerin will Industrie keine Vorgaben machen
"Der Staat wird keine Rezepturen vorschlagen, wie es sich manche wünschen", twitterte Klöckner am Mittwoch. Die Bundesernährungsministerin bezieht sich dabei auf die geplante nationale Reduktionsstrategie für Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten. Vorgestern hatte es dazu in Berlin ein Verbändegespräch gegeben. Per Twitter hatte Klöckner ihre Position bekanntgegeben, räumte jedoch ein, "Wir müssen uns stärker um Prävention bei ernährungsbedingten Krankheiten kümmern."
Verbraucherschützer, darunter auch die Verbraucherschutzorganisation foodwatch, fordern seit langem eine Kennzeichnung bestimmter Lebensmittel in den Ampelfarben für Salz, Zucker und Fett – je nach Gehalt in Rot, Gelb oder Grün. Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD vereinbart, in diesem Jahr ein Konzept vorzulegen, wie Zucker, Salz und Fett in Rezepturen von Fertigprodukten verringert werden können.
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35 Kilogramm Zucker essen die Deutschen pro Jahr und Kopf – mehr als doppelt so viel wie von der WHO empfohlen. Der Wert bildet jedoch nur den Konsum von Haushaltszucker ab. Hinzu kommt ein steigender Verbrauch von Mono- und Disacchariden, die Lebensmitteln zugesetzt werden – und zunehmend zum Problem werden.