Chili-Fans leben länger
Die Forscher haben untersucht, ob regelmäßiges scharfes Essen ein längeres Leben zur Folge hat. Tatsächlich hatten Scharfesser ein um 14 Prozent niedrig geringeres Risiko, im Verlauf der gut siebenjährigen Studie zu sterben, berichtet das Forscherteam um Jun Lv von der Uniklinik in Peking und Kollegen im „British Medical Journal“ (BMJ).
Auch bei Menschen mit Krebs, Herzkreislauf- und Atemwegserkrankungen hatten scharfe Gewürze einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Die antibakteriellen Eigenschaften von Gewürzen wurden in der Studie berücksichtigt, jedoch war die Zahl der Todesfälle durch Infektionen so gering, dass keine Aussagen darüber treffen konnten, ob dieses Risiko möglicherweise durch den Konsum von scharfem Essen beeinflusst wird.
Insgesamt 199.293 Männer und 288.082 Frauen im Alter von 30 bis 79 Jahren, die in zehn unterschiedlichen Regionen Chinas lebten, wurden von den Forschern zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. 20.224 Teilnehmer starben innerhalb des Untersuchungszeitraums.
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Rund 57 Prozent der Teilnehmer aßen seltener als einmal pro Woche scharf. Rund 31 Prozent taten dies an sechs bis sieben Tagen pro Woche. Für die restlichen zwölf Prozent kam ein- bis zwei- bis fünfmal pro Woche Scharfes auf den Tisch.
Manche mögen's scharf
Der Zusammenhang zwischen scharfem Essen und Sterberisiko war bei Männern und Frauen gleichermaßen ausgeprägt. Allerdings wirkte sich regelmäßiger Alkoholkonsum negativ auf das die lebensverlängernde Wirkung von scharfen Speisen aus.
Die Ergebnisse bedeuten nicht, dass Capsaicin - ein sekundärer Pflanzenstoff in Paprikas - und andere scharf schmeckende Stoffe das Leben verlängern. Ebenso ist es möglich, dass die Chinesen, die scharfes Essen besonders schätzen, von Natur aus eine bessere Konstitution haben. Oder die Lebensumstände der Teilnehmer variieren in anderen, nicht genau untersuchten Punkten, die den Unterschied erklären. So lebten etwa die Scharfesser deutlich häufiger in ländlichen Regionen.