Corona-Warn-Apps sollen grenzüberschreitend funktionieren
„Grenzüberschreitend funktionierende Kontaktnachverfolgungs‑ und Warn-Apps können ein wirkungsvolles Instrument in unserem Kampf gegen die COVID-19-Ausbreitung sein", sagt Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Darum sei es nun Zeit, dass diese auch untereinander kommunizieren, erklärt Thierry Breton, EU-Kommissar für den Binnenmarkt.
Die Kommission hat darum Anfang dieser Woche Tests zwischen den Back-End-Servern der offiziellen Apps der Tschechischen Republik, Dänemarks, Deutschlands, Irlands, Italiens und Lettlands und einem neu eingerichteten Gateway-Server aufgenommen.
Die Kommission hat den Datenabgleichsdienst zur Herstellung der Interoperabilität nach einer Einigung der Mitgliedstaaten auf eine Reihe technischer Spezifikationen eingerichtet, um eine europäische Lösung bereitzustellen und damit den sicheren Informationsaustausch zwischen den nationalen Kontaktnachverfolgungs‑ und Warn-Apps auf Grundlage einer dezentralen Architektur zu ermöglichen. Damit werden fast alle derartigen Apps erfasst, die es in der EU bislang gibt.
Die Technik sollte schon vor der Sommersaison funktionieren
Die Zahl der Länder mit interoperablen Corona-Warn-Apps soll möglichst bald erweitert werden. So ist es in einem
abgestimmt. Aktuell funktioniert der Datenaustausch jedoch vorerst nicht mit allen übrigen und auch nur mit dezentralen App-Lösungen – deshalb auch nicht mit der des Nachbarlandes Frankreich, das einen zentralen Ansatz verfolgt. Auch nicht in der Schweiz, die zwar einen dezentralen Ansatz verfolgt, aber nicht der EU angehört und daher für den grenzüberschreitenden App-Einsatz erst noch ein bilaterales Interoperabilitätsabkommen unterzeichnen muss.
Wie schon die Einführung der deutschen Corona-Warn-App dauert auch die Internationalisierung erheblich länger als geplant. Ursprünglich hatte Binnenmarktkommissar Breton sie im Juni schon für die "näher rückende Reisesaison" in Aussicht gestellt.