Das Zahnmobil an der syrisch-türkischen Grenze

sf
Gesellschaft
Die anhaltende Syrienkrise zwingt Tausende Menschen dazu, unfreiwillig in den Flüchtlingscamps an der türkischen Grenze auszuharren. Ein von Deutschland per Land überführtes Zahnmobil fährt aktuell von Camp zu Camp.

Der syrisch-stämmige Oberarzt Dr. Mohammad Alkilzy von der Kinderzahnklinik an der Universität Greifswald hat einen alten Rettungswagen zur rollenden Zahnarztpraxis umbauen lassen, um Flüchtlinge an der türkisch-syrischen Grenze zahnmedizinisch zu behandeln.

Eine großzügige Spende von Familie Giermann aus Hennigsdorf bei Berlin ermöglichte den Umbau zur mobilen Zahnklinik durch die Firma Wometra. Dank der Spenden von weiteren Unterstützern - etwa der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte, den Schülern der Montessori-Schule Greifswald, dem Verein für Zahnhygiene und mehrerer Dentalfirmen wie Henry Schein, VOCO und Credentis - konnte das Zahnmobil dann mit Gerätschaften und Materialien ausgestattet werden.

Viele syrische Zahnärzte haben ihr Land verlassen

Das Zahnmobil wird dringend gebraucht - Tausende Familien im Grenzgebiet leben immer noch in Zeltlagern mit geringer medizinischer Versorgung. „Die zahnärztliche Versorgung im Land ist seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs katastrophal“, schildert der Oberarzt die Situation. Viele syrische Zahnärzte hätten ihr Land verlassen. Für die Verbliebenen seien die Kosten für zahnärztliche Materialien drastisch gestiegen. In den Flüchtlingscamps gebe es meist überhaupt keine Möglichkeit, Zahnprobleme behandeln zu lassen.

Der zm erklärte Alkilzy, dass die Behandler im Zahnmobil aktuell etwa 350 Patienten pro Monat versorgen: "Bei der Planung des Projekts wollten wir freiwillige Zahnärzte zum Einsatz bringen, aber aus Sicherheitsgründen für das Personal haben wir beschlossen, einen Zahnarzt und eine Helferin aus der Region anzustellen. Beide werden bezahlt und arbeiten derzeit fünf halbe Tage in der Woche, immer abhängig von der Finanzierung."

Der dahinterstehende Verein ist weiterhin auf regelmäßige Spenden angewiesen sei. Denn nur mit der finanziellen Hilfe Dritter können die monatlichen Kosten von etwa 1.000 Euro gedeckt werden. Aufgewendet wird das Geld unter anderem für den Fahrer, das Behandlungsteam, das Benzin und die Dentalmaterialien.

Wichtig bei einer Spende ist die Angabe „Zahnmobil“ als Verwendungszweck, weil der Verein noch weitere Projekte unterstützt - so kommt das Geld auch an. Für Spenden bis 200 Euro benötigen Sie keine Spendenbescheinigung. Es genügt, wenn Sie Ihren Kontoauszug beim Finanzamt einreichen.

SpendenkontoLien e.V.Stichwort „Zahnmobil“IBAN: DE 36100 100 10 0088 354100, BIC: PBNKDEFFKontaktalkilzy@lien-for-syrians.comwww.lien-for-syrians.com

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