Dentistry goes Art

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Zahnmedizin
Ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres Buch-Hits "Das Orale" arbeiten Zahnärztin Beate Slominski und Kulturwissenschaftler Prof. Hartmut Böhme bereits an einem neuen Projekt: Mit "Das Dentale. Zähne im Kontext“ planen sie ihren nächsten Coup.

"Das Orale. Die Mundhöhle in Kulturgeschichte und Zahnmedizin" fand 2013 große Beachtung - sowohl im Kulturbetrieb als auch in der zahnmedizinischen Szene. Jetzt wollen Slominski und Böhme noch einen Schritt weitergehen auf dem Weg der "interdisziplinären, kulturellen wie künstlerischen Erweiterung der Zahnmedizin". Geplant ist, zusammen mit Prof. Dr. Bernd Kordaß von der zahnmedizinischen Klinik der Universität Greifswald ein neues Werk herauszugeben, das eine Brücke schlägt zu den kulturellen Kontexten des Dentalen.

Die kulturellen Kontexte des Dentalen

Wie Slominski ausführt, wird in dem Buch das orofaziale System sehr stark berücksichtigt, insbesondere seine funktionellen Störungen, die Evolution des Gesichts, die Gesichts- und Schädelchirurgie im Kontext der medizinische Ästhetik und der kulturellen Physiognomik des Gesichts. Wechselwirkungen zwischen der kraniofazialen Kinetik mit dem Körper werden ebenso thematisiert wie neueste Entwicklungen der dentalen CAD/CAM-Systeme und der mathematischen Modellierung der Kaumechanik.

Als Autoren wurden laut Slominski namhafte klinische Zahnmediziner gewonnen wie Ralf J. Radlanski, Michael J. Noack, Rudolf Slavicek, Jens C. Türp, Hans Jürgen Schindler, Hans-Peter Jöhren. Wissenschaftler wie Kurt W. Alt, Roland Garve, Ottmar Kullmar, Peter Gängler, Thomas Kaiser sollen die ethno-zahnmedizinischen, evolutionsbiologischen und paläoanthropologischen Dimensionen zum Thema ausführen.

Wissenschaft und Kunst

"Doppelt begabte" Mediziner, wie der Neurochirurg Johannes Haberl oder der Zahnmediziner Ralf J. Radlanski, beide Charité, werden ihre wissenschaftlichen Beiträge durch künstlerische Präsentationen ergänzen. Hier werden Beiträge entwickelt, "die in enger Abstimmung zu den zahnmedizinischen und naturwissenschaftlichen Objektivierungsverfahren insbesondere die historischen, künstlerischen und medialen, aber auch die leiblichenund sprachlichen Semantiken darstellen und analysieren", beschreibt die Zahnärztin das Verfahren.

Kunsträume: Auseinandersetzungen zeitgenössischer Künstler mit dem Oralen und Dentalen

"So ergeben sich viele Felder, in denen jeweils um das Zentrum zahnmedizinischer Beiträge kulturwissenschaftliche Erweiterungen gruppiert werden", erläutert Slominski. Eine Gliederung, die die Blaupause sein könnte für das Ausstellungsprojekt, das Slominski mit den Kuratoren Florian Waldvogel, ehemaliger Direktor des Hamburger Kunstvereins, und Anna Catharina Gebbers, zuletzt hervorgetreten durch die Ausstellung zu Christoph Schlingensief in den Berliner Kunstwerken und im Moma PS1 (New York), parallel zu dem neuen Buch entwickelt.

Waldvogel wird für Zahnkliniken oder Zahnarztpraxen jeweils angepasste Ausstellungsangebote machen; Gebbers konzipiert für "Kunsträume" eine Ausstellung, in der die Auseinandersetzungen zeitgenössischerKünstler mit dem Oralen und Dentalen präsentiert werden.

Damit wird Slominski zufolge "eine neue Stufe in der multidimensionalen Exploration und der ästhetischen Vergegenwärtigung des Mundraums und der Zähne erreicht". In dem Buch, schreiben die Herausgeber, das "den Mundraum als eine Körperzone von anthropologisch fundamentaler Bedeutung darstellt, werden auch die künstlerischen Arbeiten zum Gesicht und zum Mundraum als gehaltvolle Beiträge zu deren semantischen, sozialen und psychischen Dimensionen des Oralen und Dentalen entdeckt. Dentistry goes Art".

Die als Wanderausstellung geplante Schau soll auch in Zahnarztpraxen gezeigt werden. Interessierte Kollegen und Kolleginnen, die über räumlich geeignete Praxen verfügen, sowie klinische Zahnmediziner werden gebeten, sich mit Slominski in Verbindung zu setzen, wenn sie in ihrer Praxis oder Klinik diese Ausstellung realisiert sehen würden: Beate Slominski, Institut für Wissenschaft und Kultur, Ludwigkirchstraße 14, 10719 Berlin, mailto: office@wissenschaftundkultur.de, fon: 0163 / 8830320.

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