Der Erziehungsstil beeinflusst die Zahngesundheit
Insgesamt 1.539 Schulkinder aus der Region Medak (Telangana, Indien) nahmen an der Querschnittsstudie teil. Die Mehrzahl von ihnen war männlich (59,5 Prozent) und in einem Alter von 11 bis 14 Jahren. Ihr Kariesindex (DFT) wurde in einer klinischen Untersuchung bestimmt. 31 Prozent hatten mindestens einen zerstörten Zahn, die mittlere Karieserfahrung lag bei 73 ± 1,37 Prozent.
Methodik:
Die Schulkinder beantworteten einen Fragebogen zum Mundhygieneverhalten, der Ernährungsweise und zu Zahnarztbesuchen. Die meisten Kinder aßen nur wenige Süßigkeiten (86,6 Prozent) und tranken selten gesüßte Getränke außerhalb der Mahlzeiten (73,6 Prozent). Die Mehrzahl von ihnen war noch nie beim Zahnarzt (82,5 Prozent) und putzte ihre Zähne einmal täglich (91,9 Prozent).
Auch die Eltern – vorzugsweise die Mütter – gaben Auskunft über ihre Mundpflege, zum sozioökonomischen Status, der Familienstruktur und ihrem Erziehungsstil. Das Verhalten der Eltern bei der Zahnpflege war stark mit der Mundhygiene ihrer Kinder assoziiert (p = 0,009), was die Vorbildfunktion der Eltern unterstreicht.
Zugewandte Eltern – bessere Zahnpflege
Ergebnis:
Im Vergleich zu einem positiven Erziehungsstil wirkte sich Zwang negativ auf die Zahnpflege (p = 0,041) und die Karieserfahrung (p = 0,038) der Kinder aus. Ein hoher sozioökonomischer Status war erwartungsgemäß positiv mit der Mundhygiene assoziiert (p = 0,009). Das familiäre Umfeld und die Anzahl der Geschwister zeigten hingegen keine Zusammenhänge mit dem Mundhygieneverhalten.
Zum Hintergrund
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Fazit:
Wie schon durch vorhergehende Studien mit anderen Kohorten belegt, sind Eltern ein wichtiges Vorbild für das Mundhygieneverhalten ihrer Kinder. Ebenso wurde bestätigt, dass der sozioökonomische Status positiv mit der Mundgesundheit assoziiert ist. Diese Studie zeigt zudem, dass sich ein machtausübender Erziehungsstil negativ auf die Zahnpflege auswirkt.
Kumar S., School of Dentistry and Oral Health, Griffith University, Gold coast, QLD, Australia Menzies Health Institute Queensland, Griffith University, Gold coast, QLD, Australia; Community Dent Oral Epidemiol. 2017 Dec;45(6):552-558. doi: 10.1111/cdoe.12321aus IME Ausgabe 1/2018 Beitrag Nr. 2