Deutsch-vietnamesische Fakultät gegründet
Von der gemeinsamen Fakultät sollen vor allem Medizinstudenten und Wissenschaftler beider Universitäten profitieren, die in gemeinsame Forschungsprojekte eingebunden sind.
Kooperation bietet Konfrontation mit selten gesehenen Krankheitsbildern
Die von uns nach Vietnam zu entsendenden Studenten und Wissenschaftler werden mit Krankheitsbildern konfrontiert, die in unserem Teil der Welt praktisch nicht oder nur sehr selten vorkommen“, benannte der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Reinhard Urban, einen zentralen Nutzen der Kooperation. "In einer globalisierten Welt benötigen wir zwangsläufig früher oder später Erfahrungen auch mit diesen Krankheiten.“
Auch werde die Universitätsmedizin Mainz durch das Abkommen einem anderen Anspruch gerecht. Urban: "Die Studenten sollen Gelegenheit bekommen, im Austausch über den viel zitierten Tellerrand hinauszuschauen und auch andere Kulturen kennenzulernen.“
Zwei langfristige Projekte geplant
Im Zuge der jetzigen Vereinbarung sollen zwei langfristig ausgelegte Projekte Kontur bekommen.
Zum einen wird die Universitätsmedizin Mainz die vietnamesische Partner-Universität bei der Neuordnung der Medizinerausbildung nach der neuen Mainzer Studienordnung unterstützen. Eine englische und eine vietnamesische Übersetzung des Mainzer Curriculums wurden bereits an die Partner-Universität übergeben. Studenten in Ho-Chi-Minh-Stadt haben nun ab 2013 die Möglichkeit, ihr gesamtes Studium nach den Mainzer Regularien an der neuen deutsch-vietnamesischen Fakultät für Medizin zu absolvieren. Erstmals könnten sie somit bis 2019 einen vergleichbaren Abschluss erreichen.
Zum anderen kündigt sich in der Patientenversorgung in Ho-Chi-Min-Stadt ein weiterer Meilenstein an: Die Pham Ngoc Thach University wird aus Eigenmitteln und Förderung durch das Volkskommitee von Ho-Chi-Minh-Stadt eine Universitätsklinik nach Mainzer Standard aufbauen. In der ersten Bauphase soll ein dringend benötigtes universitäres Herzzentrum entstehen.