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Umfrage des Zentralinstituts für kassenärztliche Versorgung

Die Anstellung ist für viele Ärzte nur ein Übergang

br
Politik
Auch hohe Anstellungsquoten in MVZ mindern nicht das Bedürfnis nach Selbstständigkeit und Niederlassung, vor allem bei jungen Ärzten, wie das Zentralinstitut für kassenärztliche Versorgung (Zi) feststellte.

Nur 15 Prozent der jungen angestellten Ärzte und Psychotherapeuten schließen eine Niederlassung für sich aus. Der Fachkräftemangel und die Überlastung mit Bürokratie sind die größten Herausforderungen für potenzielle Niederlassung. Für die Niederlassung in eigener Praxis sprechen vor allem die hohe Sinnstiftung und Wertschätzung. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Umfrage des Zi unter 3.200 angestellten Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten.

Vor allem die Jungen wollen sich niederlassen

Die ambulante Versorgung in Deutschland wandelt sich dynamisch. Dazu trägt auch der Trend zur Teilzeitarbeit bei. So steigt die Zahl der Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die in Praxen oder Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) angestellt sind. Doch für viele ist die eigene Niederlassung nach wie vor eine starke Option, die Anstellung nur eine Übergangsphase bis zur eigenen Praxis. Vor allem junge Angestellte zeigen eine ausgeprägte Bereitschaft, sich niederzulassen.

Auf die Frage „Planen Sie, sich in Zukunft selbst vertragsärztlich beziehungsweise vertragspsychotherapeutisch niederzulassen?“ antworteten fast 40 Prozent der bis 35-Jährigen mit „Ja“. Gut 45 Prozent in dieser Altersgruppe sind noch unentschlossen.

Bei den 35- bis 39-Jährigen will sich jeder Dritte niederlassen, genauso viele haben dies nicht vor. Gut 36 Prozent sind unentschlossen. Ab dem fünften Lebensjahrzehnt nimmt die Bereitschaft zur Niederlassung deutlich ab. Ein Grund dafür dürfte sein, dass viele der älteren Befragungsteilnehmer ihre eigene Praxis bereits abgegeben haben und nun als Angestellte tätig sind.

64 Prozent sehen Digitalisierung als Hürde

Gleichzeitig weiß eine große Mehrheit um die Herausforderungen in der Selbstständigkeit wie hohe Bürokratielast und Fachkräftemangel. Als größte Herausforderung für eine potenzielle Niederlassung bezeichneten gut 67 Prozent der Angestellten die Verfügbarkeit von Praxispersonal. Gut 64 Prozent sehen den Aufwand für die Digitalisierung als Hürde, gefolgt von der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das sehen fast 62 Prozent der befragten Angestellten als Problem an.

Überwiegend einig sind die Angestellten mit Niederlassungsabsicht bei der Frage, welche Aspekte sie auf ihrem Weg in die Niederlassung als schwierig empfinden würden. Hier nannte die große Mehrheit den damit verbundenen administrativen Aufwand. Gefragt, wie zufrieden sie in ihrer Anstellung mit verschiedenen Aspekten ihrer Tätigkeit sind, nannten fast alle ihre therapeutischen Beziehungen zu ihren Patientinnen und Patienten sowie die Wertschätzung, die sie von diesen erfahren würden.

Das Zi hatte von Ende Januar bis Ende April 2025 mehr als 3.200 angestellte Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten zu ihrer aktuellen beruflichen Situation, aber auch zu ihren Karriereoptionen und Zukunftsplänen befragt. Gefragt wurde nach Niederlassungsplänen, der Zufriedenheit mit der aktuellen Tätigkeit sowie nach der Erfahrung mit verschiedenen Informations- und Beratungsangeboten. Die Befragung ist Teil einer Zi-Studie zur ärztlichen und psychotherapeutischen Karrierewahl und Existenzgründung (KWEX).

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