Energydrinks ruinieren Profisportlern die Zähne
London 2012: über 10.000 Athleten treten bei den Olympischen Spielen in 302 Wettbewerben gegeneinander an. Insgesamt 26 Sportarten sind vertreten - von Badminton über Radsport bis hin zum Wasserspringen.
Die Traumatologen des University College London, die im olympischen Dorf in London eine Poliklinik für Sportler betrieben, waren auf alle möglichen Verletzungen vorbereitet. Der zweithäufigste Grund für Konsultationen waren dann aber, für die Mediziner überraschend: Zahnschmerzen. Dies berichtet jetzt das Deutsche Ärzteblatt und beruft sich dabei auf eine Publikation im British Journal of Sports Medicine.
Schlechte Zahngesundheit beeinträchtigt Leistungsniveau
Das Problem sei nicht neu. Ian Needleman vom Eastman Dental Institute in London hat insgesamt 39 Studien ausfindig gemacht, die alle einen schlechten Zustand des Gebisses bei Spitzensportlern dokumentieren: Zwischen 15 und 75 Prozent der Athleten leiden unter Karies, bis zu 15 Prozent unter Parodontitis.
Erosionen des Zahnschmelzes wurden bei 36 bis 85 Prozent der Sportler gefunden, bei 5 bis 39 Prozent diagnostizierten die Zahnärzte eine Pericoronitis. Hinzu kommt noch, dass 14 bis 57 Prozent der Athleten sich beim Sport schon einmal einen Zahn beschädigt hatten.
Schuld sind Dehydrierung und Energydrinks
Needleman bringt den schlechten Zustand direkt mit dem Leistungssport in Verbindung. Die körperliche Verausgabung führe bei vielen Sportlern zu einem trockenen Mund. Infolge der Dehydrierung fehle ihnen der Speichel, der die Zähne vor Karies und Erosionen schützt. Gleichzeitig decken viele Sportler ihren hohen Energiebedarf durch Kohlehydrate. Dazu gehören zuckerhaltige und kohlensäurehaltige „Energy Drinks“, die laut Needleman Gift für die Zähne sind.
Er wolle die Energy Drinks nicht verteufeln, rate den Sportlern aber, ihren Durst am besten mit Wasser oder hypotone Getränke zu stillen. Zur Mundhygiene von Leistungssportlern sollte immer Zahnpasta und Mundwasser mit einem hohen Fluorgehalt gehören.