Eßer: "Zahnmedizin muss demografiefest werden"
Auf die zusätzlichen GKV-Leistungen hatten sich Krankenkassen und Vertragszahnärzte Ende 2012 geeinigt. Für die KZBV ist dies ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem umfassenden zahnmedizinischen Versorgungskonzept für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung.
Neue Positionen im Leistungskatalog
Der GKV-Leistungskatalog beinhaltet ab April eine neue Position für Menschen, die aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung nicht in Zahnarztpraxen kommen können. Zudem wird mit der neuen Regelung das Wegegeld für Zahnärzte angepasst. Bisher wurde die aufsuchende Betreuung häufig nur durch ehrenamtliches Engagement von Vertragszahnärzten gewährleistet.
Mit Blick auf den demografischen Wandel und die wachsende Zahl pflegebedürftiger Menschen erklärt Eßer: "Die zahnmedizinische Versorgung muss demografiefest werden. Immer mehr Menschen können den Zahnarzt ihres Vertrauens nicht mehr aufsuchen. Parallel dazu nehmen altersassoziierte Erkrankungen wie Parodontitis oder Wurzelkaries zu. Die mit dem GKV-Spitzenverband getroffene Vereinbarung zur aufsuchenden Betreuung hilft vielen Betroffenen."
Portable Behandlungseinheiten auf der IDS
Auch die Dental-Industrie habe das Problem erkannt und präsentiere auf der IDS verbesserte portable Behandlungseinheiten. Die aufsuchende Betreuung ist aus Eßers Sicht jedoch nur ein Weg: "Wir müssen auch dafür sorgen, dass die Hindernisse abgebaut werden, die Menschen vom Praxisbesuch abhalten. Wir brauchen Barrierefreiheit und haben daher den Gesetzgeber gemeinsam mit anderen Organisationen im Gesundheitswesen aufgefordert, Förderprogramme zum barrierefreien Um- und Neubau von Praxen aufzulegen." Die KZBV berät auch auf der IDS zu nötigen baulichen Maßnahmen.