Experten rechnen mit deftiger Beitragssatzerhöhung

jt/dpa
Gesundheitsexperten haben einen deutlichen Anstieg der Krankenkassenbeiträge vorhergesagt. Die Grünen fordern, dass auch die Arbeitgeber an den Kosten beteiligt werden.

"Ich schätze, dass der durchschnittliche Beitragssatz 2017 bei 16 Prozent liegen wird", sagte der Münchner Gesundheitsökonom Günter Neubauer am Montag der "Bild"-Zeitung. Der Kieler Gesundheitsökonom Thomas Drabinski rechnet im gleichen Zeitraum sogar mit einem Anstieg auf 17 Prozent. Heute werden 15,5 Prozent vom Einkommen fällig. Die Grünen-Gesundheitsexpertin Maria Klein-Schmeink sagte der dpa: "Ohne eine faire Lastenteilung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer (...) werden die Krankenkassenbeiträge für die Versicherten sehr zügig ansteigen." 

Arbeitgeber sollen verschont werden

Union und SPD erwägen, die Arbeitgeber von Kostensteigerungen zu verschonen. Gründe für die Verteuerungen sind die ältere Bevölkerung und der medizinische Fortschritt. "Die Koalition will diese Entwicklung durch die Kürzung des Steuerzuschusses an den Gesundheitsfonds wohl noch beschleunigen", kritisierte Klein-Schmeink.

Laut Haushaltsplan 2014 gingen 2012 noch 14 Milliarden Euro vom Bund an den Gesundheitsfonds, 2013 sind es 11,5 Milliarden Euro. Für 2014 ist eine weitere Kürzung um rund eine Milliarde Euro geplant.

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