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FDI für Versorgung bei Migration und Flucht

pr
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Der Weltzahnärzteverband FDI will dazu beitragen, gesundheitliche Unterversorgung auch bei Migration und Flucht weltweit zu bekämpfen. Und stellt sich strategisch dazu auf.

Im Strategiepapier 2018 bis 2021, das am Wochenende auf dem FDI-Jahreskongress in Madrid verabschiedet wurde, ist das Thema Migration und Mundgesundheit mit aufgenommen worden. Mehr Maßnahmen seien erforderlich, um gesundheitliche Ungleichheiten in der Bevölkerung abzubauen. Das gelte auch bei Problemen in Folge von globaler Flucht und Migration. Die Konsequenzen für die öffentliche Gesundheit seien ernst zu nehmen, deshalb sei es wichtig, diese betroffenen Bevölkerungsgruppen zu erreichen und für ihre Gesundheit zu sorgen, heißt es in dem Papier. Dazu gehöre auch die zahnärztliche Versorgung.

Reaktion auf Forderungen der G20-Staaten


Das Thema Flüchtlinge und weltweite Migrationsbewegungen wurde als Reaktion auf die Abschlusserklärung der G20-Staaten in Hamburg und auf die Berliner Erklärung der Gesundheitsminister der G20-Staaten auf dem FDI-Kongress mit aufgegriffen. Unter dem Tenor „Gesundheit global gestalten“ hatten die G20 Anfang Juli gefordert, Ungleichheiten im Bereich Gesundheit abzubauen, auch in Bezug auf Migration und Flüchtlinge. Für Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hochrangige Experten in ein Internationales Beratergremium zur globalen Gesundheitspolitik berufen. Ziel des Gremiums ist es, Strategien zu globalen Gesundheitspolitik weiterzuentwickeln.

Zahnärzteschaft fordert Maßnahmen und Konzepte


Das Bundeskanzleramt hat gesundheitliche Ungleichheiten in der Versorgung - auch im Hinblick auf die Versorgung bei Migranten und Flüchtlingen - auf der Agenda. Vor dem Hintergrund, dass laut Bundeskanzleramt in den kommenden fünf Jahren erneut Fluchtbewegungen von bis zu 20 Millionen Menschen von Afrika nach Europa zu erwarten sind, fordert die Welt-Zahnärzteschaft:

  • Maßnahmen, die helfen, die Ursache von Flucht aufgrund von schlechter Gesundheitsversorgung zu verbessern (zum Beispiel konkrete Unterstützungsmaßnahmen, kein Abwerben von zahnärztlichem Hilfspersonal)


  • sowie Konzepte, wie die Zahnärzteschaft perspektivisch dazu beitragen kann, die Mundgesundheit von Flüchtlingen während der Flucht, aber auch in den Aufnahmestaaten sicher zu stellen.


BZÄK: "Beitrag der Zahnärzteschaft aus eigenen Stücken"


"Die deutsche Zahnärzteschaft begrüßt den "Strategischen Plan 2018-2021" des Weltzahnärzteverbandes ausdrücklich,“ kommentiert der Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dr. Peter Engel: „Einerseits zeigt die Weltgemeinschaft der Zahnärzte, dass sie in Zeiten von weltweiter Flucht und Migration bereit ist, ihren Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen und Unterversorgung aus eigenen Stücken zu leisten. Andererseits ist es gerade der BZÄK zu verdanken, dass dieses politisch wichtige Thema im Nachgang zur G20-Gipfel und dem begleitenden Gipfel der G20-Gesundheitsminister auf der zahnärztlichen Agenda in Madrid platziert wurde."

 

Der Jahreskongress der FDI dauert noch bis zum 1. September. Auch die deutsche Delegation bindet sich mit ihrer Expertise in die Beratungen und Diskussionen mit ein. BZÄK-Präsident Engel ist beispielsweise in das diesjährige „Budget Reference Committee“ gewählt worden. Aufgabe des Ausschusses ist es, die Finanzen und das Budget der FDI zu prüfen und kritisch zu begleiten.

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