DAK-Gesundheit analysiert Krankenstand 2023

Fehlzeiten liegen auf Rekordniveau

pr
Politik
Mit durchschnittlich 20 Fehltagen pro Kopf lag der Krankenstand in Deutschland 2023 auf einem Rekordniveau, so die DAK-Gesundheit. Grund waren Erkältungen, Bronchitis, Grippe und psychische Erkrankungen.

Das zweite Jahr in Folge lag der Krankenstand in Deutschland 2023 auf einem Rekordniveau. Das geht aus der Analyse der Fehlzeiten der DAK-Gesundheit hervor. Die Krankenkasse hat ein deutliches Plus der Ausfälle von 13 Prozent ausgemacht.

Wie die Kasse mitteilt, hatten weit mehr als die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Jahr 2023 mindestens eine Krankschreibung eingereicht. Im Durchschnitt seien es 20 Fehltage pro Kopf gewesen. Grund für die Ausfälle seien vor allem Atemwegserkrankungen gewesen, also Erkältungen, Bronchitis und Grippe. Zudem sei ein merklicher Anstieg bei den psychischen Erkrankungen mit einem Plus von 7,4 Prozent erfolgt. Menschen in der Altenpflege hätten den höchsten Wert zu verzeichnen (7,4 Prozent) gefolgt von Beschäftigten in Kitas (7,0 Prozent). In den Informatikberufen und der Kommunikationstechnologie hätten die Werte hingegen deutlich unter dem Durchschnitt gelegen (3,7 Prozent).

Nur ein Drittel der Beschäftigten war 2023 nicht krankgeschrieben

Der Analyse der DAK-Gesundheit zufolge lag der Krankenstand 2023 bei 5,5 Prozent. An jedem Tag von Januar bis Dezember seien im Durchschnitt 55 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben gewesen, meldet die Kasse weiter. 2022 hatte die Kasse noch rund 177 Krankschreibungsfälle gezählt – bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte. 2023 waren es rund 200 Fälle. Weit über die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (64,5 Prozent) hätten mindestens eine Krankschreibung eingereicht, viele von ihnen sogar mehrere (64 Prozent). Nur gut ein Drittel (35,5 Prozent) sei 2023 nicht krankgeschrieben gewesen.

Die meisten Fehltage seien 2023 auf Erkältungskrankheiten zurückzuführen gewesen, gefolgt von Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und psychischen Diagnosen, wie die Kasse weiter berichtet. Mit einer Erkältungsdiagnose sei etwa jeder fünfte Fehltag begründet worden (20,6 Prozent). Husten, Schnupfen und Bronchitis verursachten 415 Fehltage pro 100 Versicherte. Auch psychische Erkrankungen lagen auf dem Vormarsch. Hier seien die Fehlzeiten um 7,4 Prozent gestiegen, von 301 auf 323 Fehltage je 100 Beschäftigte. Muskel- und Skelett-Erkrankungen seien ebenfalls gestiegen (plus fünf Prozent) und hätten insgesamt 373 Fehltage je 100 Versicherte verursacht.

DAK fordert Offensive für das betriebliche Gesundheitsmanagement

Auch wenn das Ergebnis der Analyse nach den Erkältungswellen im Frühjahr und Herbst nicht überraschend komme, sei es für die Wirtschaft alarmierend, kommentierte der DAK-Vorstandsvorsitzende Andreas Storm: „Die hohen Fehlzeiten beeinträchtigen die Arbeitsabläufe vieler Betriebe und Behörden – besonders dann, wenn die Personaldecke durch den Fachkräftemangel immer dünner wird.“ Die aktuellen Kurzzeit-Fälle wegen Bronchitis und Co. seien dabei gar nicht mal das größte Problem, sondern die Langzeit-Fälle, so Storm. Er forderte eine Offensive für das betriebliche Gesundheitsmanagement.

Die DAK-Gesundheit hat für ihre Fehlzeitenanalyse 2023 die Daten von 2,39 Millionen DAK-versicherten Beschäftigten durch das Berliner IGES Institut auswerten lassen.

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