Umfrage

Finanzlage: Nur jeder vierte Arzt zufrieden

dg/pm
Nachrichten
Das Stimmungsbild zur Finanzlage schlägt sich auch bei Ärzten nieder. Jeder zweite Mediziner zeichnet ein düsteres Bild und rechnet mit einer spürbaren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage ihrer Praxis.

Jeder zweite Arzt (46 Prozent) erwartet eine spürbare Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage seiner Praxis. Lediglich 24 Prozent der niedergelassenen Haus- und Fachärzte sind mit der wirtschaftlichen Lage ihrer Praxis im Moment zufrieden. Das geht aus einer Umfrage des Ärztenachrichtendienst (änd), an der sich 1.100 Mediziner beteiligten, hervor. Der Ärztenachrichtendienst fragte, ob die Mediziner in den nächsten fünf Jahren eine Verbesserung oder Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage ihrer Praxis erwarten.

Das negative Stimmungsbild zeigt sich auch bei den Investitionen: Nur jeder dritte Arzt (33 Prozent) erklärte, dass er regelmäßig Geld für neue Geräte oder Einrichtungsgegenstände aufbringen kann. 55 Prozent der Befragten können dagegen nur unter großen Anstrengungen noch das Nötigste ersetzen und zusätzliche 12 Prozent gaben an, keine Rücklagen für Neuanschaffungen zu haben.

Arbeitslast in den Praxen ist enorm

Zu einer unsicheren Finanzlage kommt eine hohe Arbeitsbelastung in den Praxen: Aus der Befragung geht hervor, dass die niedergelassenen Haus- und Fachärzte durchschnittlich über 50 Stunden in der Woche arbeiten. Sogar jeder vierte Arzt gab sogar an, über 60 Stunden tätig zu sein.

Immerhin schafft es ein großer Teil der Befragten offenbar, dass die angespannte Finanzsituation nicht auf das Praxisteam durchschlägt: 82 Prozent der Mediziner erklärten, dass sie den Mitarbeitern Gehälter nach Tarifvorgaben zahlen könnten. 63 Prozent der Ärzte zahlen eigenen Angaben zufolge auch noch Weihnachts- und/oder Urlaubsgeld an die Mitarbeiter. Nur 18 Prozent räumten ein, inzwischen untertarifliche Gehälter zahlen zu müssen.

An der Umfrage des Ärztenachrichtendienstes nahmen im Zeitraum vom 11. Juli bis zum 20. Juli 2016 insgesamt 1.109 niedergelassene Haus- und Fachärzte aus dem gesamten Bundesgebiet teil.

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