Finanztest: Aufpassen beim Dispozins!
Für den Test nahm sich die Zeitschrift alle 1.424 deutsche Banken und Sparkassen vor. Zwar sind die Dispozinsen im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 0,3 Prozentpunkte auf rund 10 Prozent gefallen. Allerdings gibt es die niedrigeren Dispozinsen häufig nur bei Kontomodellen, die einen hohen Kontoführungspreis haben.
Die höchsten Dispozins verlangen laut Warentest die Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost (Direkt- und Klassik-Konto) mit 13,75 Prozent, die Raiffeisenbank Aulendorf mit 13,06 Prozent und die VR-Bank Landsberg-Ammersee mit 13,01 Prozent.
Die niedrigsten Dispozinsen zahlen Kunden von Direktbanken wie der Deutschen Skatbank (4,24 Prozent) und der Augsburger Aktienbank (4,8 Prozent).
30 Banken lassen ihre Kunden über die Zinshöhe im Unklaren
Zusätzlich haben die Finanztestexperten herausgefunden, dass viele Geldhäuser ihren Dispozins nicht transparent machen. Zwar sind Banken gesetzlich dazu verpflichtet, den Dispozins auf ihrer Webseite eindeutig offenzulegen. Dennoch halten sich 30 Geldhäuser nicht daran. Eine Bank veröffentlicht den Zins gar nicht, bei 29 ist laut Stiftung Warentest nicht erkennbar, wie hoch der Satz tatsächlich ausfällt.
Kostenfalle Premiumkonto
Weiteres Ergebnis: Immer mehr Banken bieten sogenannte Premiumkonten. Dabei werben die Banken mit einem niedrigen Dispozins und bieten noch Extras wie eine goldene Kreditkarte. Ihr Kontoführungspreis ist allerdings deutlich höher als beim Standardkonto. „Reine Kosmetik“, urteilen die Tester, da diese Premiumkonten letztlich teurer sind. Stephanie Pallasch, Finanztest-Projektleiterin: „Oft lohnen sich solche Kontomodelle nicht, auch wenn man regelmäßig den Dispo nutzt. Tatsächlich ist für viele Kunden das Standardkonto mit dem höheren Dispozins die bessere Wahl.“
Die Untersuchung steht in der September-Ausgabe von Finanztest.