Arbeiten am Flachbildschirm

Flimmerfreie Zone

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Praxis
Schreibtisch füllende Röhrenmonitore sind kein Muss für die tägliche Büroarbeit. Die kleinen Flachen haben mächtig aufgeholt. Sie sparen Platz wie Energie und schonen überdies die Augen. Große Betrachtungswinkel lassen das Bild von fast allen Seiten gleich gut aussehen. Auch die Ergonomie kommt nicht zu kurz.

Früher brauchte man nur die Sitzposition zu verändern und etwas seitlich auf den Flachbildmonitor zu gucken – schon war das Bild komplett verblasst. Denn waren Helligkeit und Kontrast erstmal eingestellt, sah der Benutzer das Bild nur innerhalb eines bestimmten Winkels optimal.

Diese Technik hat jetzt jedoch mächtig aufgeholt – große Betrachtungswinkel zwischen 140 und 160 Grad sind bei den aktuellen Geräten der Normalfall. Selbst wenn das ganze Team vor dem Display steht, hat jeder Mitarbeiter von seinem Platz aus ein einwandfreies Bild.

Schlank und elegant

Ob Flachbild oder Röhre: Aus ergonomischer Sicht unterscheiden sich die Anforderungen an einen Monitor nicht. Strahlungsarm wie flimmerfrei sollte er sein und obendrein eine verzerrungsfreie Darstellung bieten. Für die Flachen kein Problem. Sie sind im Vergleich zu den Röhrenmonitoren allemal strahlungsarm, und die Display-Planlage vermeidet darüber hinaus Verzerrungen in den Randbereichen.

Gut sieht es auch beim Problem „Bildschirmflimmern“ aus. Das Bild baut sich nicht wie bei der Röhre permanent zeilenweise neu auf, sondern bleibt bis zur nächsten Bildansteuerung stabil. Was nämlich wirklich zählt, ist ein schneller Wechsel zwischen den neuen Bildern – das Auge freut sich nur, wenn diese Zeit entsprechend kurz ist. Für die neue Bildschirmgeneration ein Leichtes. Sie erreicht Zeiten um die 16 Millisekunden (ms) und erfüllt ohne Weiteres die Mindestanforderung von 30 ms für ergonomische Bildschirme.

Außerdem kommt es darauf an, dass das Bild auch hell genug ist. Der Grundwert für die Leuchtdichte liegt bei ergonomischen Monitoren bei 200 candela/m2. Damit es ergonomisch bleibt, sollte der Monitor leicht dreh- und neigbar sein. Nicht fehlen darf zudem ein separater Helligkeits- und Kontrastregler. Schließlich will sich jeder selbst Kontrast und Helligkeit einstellen.

Zoll ist nicht gleich Zoll

Zoll ist nicht gleich Zoll. Zumindest nicht als Angabe für einen Vergleich der effektiv nutzbaren Bildschirmdiagonalen zwischen Röhre und Flachbild. Denn beim Röhrenmonitor wird der gesamte Bildbereich einschließlich der nicht nutzbaren Randbereiche gemessen. Nicht so beim Flachbild. Hier entspricht die Zollangabe der effektiv nutzbaren Bilddiagonalen. Der Unterschied macht etwa zwei Zoll aus. Im Klartext: Tat es bisher ein 17-Zöller, reicht beim Flachen nun ein 15er. Wer es im Büro komfortabel haben will, besteht allerdings auf 17 Zoll. Eine echte Auflösung von wenigstens 1048 Pixel x 768 Pixel sollte der Neue auf alle Fälle haben.

Für die tägliche Büroarbeit ist der Flache ein Gewinn. Platz und Energie sparend sowie augenschonend stellt er den Dicken in den Schatten. Doch wenn es um Farbgenauigkeit und echte variable Auflösungen geht, kann der voluminöse Röhrenbildschirm wieder punkten. Denn aufgrund der LCD-Technik bieten Flachbildmonitore im Gegensatz zu den CRT-Monitoren nur eine echte Auflösung.

Kleines Techniklexikon

• Auflösung: Anzahl der waage- und senkrechten Bildpunkte (Pixel), aus denen sich ein Monitorbild zusammensetzt. Je höher die Bildauflösung, desto detailreicher die Darstellung des Bildschirminhalts und desto größer der Arbeitsbereich auf dem Monitor.

• Betrachtungswinkel: horizontaler oder vertikaler Winkel, innerhalb dessen die Bilddarstellung korrekt zu sehen ist.

• Bildschirmdiagonale: Maß für den Abstand zwischen den diagonal liegenden Ecken, meist in Zoll gemessen.

Tipp: Die Bildschirmdiagonale gibt nur die physikalische Größe des Bildschirms an, nicht aber die genutzte Fläche.

Bleibt ein schwarzer Rand, kann das sichtbare Bild auf einem 17 Zoll-Monitor nur so groß sein wie auf einem 15 Zoll-Monitor ohne Rand.

• Bildwiederholfrequenz (Einheit Hertz, Hz), auch Bildwechselfrequenz: Gibt an, wie oft pro Sekunde das Bild neu aufgebaut wird. Als gut gelten Werte ab 85 Hz. Bei weniger als 75 Hz nimmt das Auge ein Flimmern wahr. Das strengt die Augen an und führt auf Dauer zu Kopfschmerzen.

• Candela (cd/m2): fotometrische Einheit der Leuchtdichte. Sie gibt die Lichtstärke an, die von einer Lichtquelle in eine bestimmte Richtung gesendet wird, und ist nach der spektralen Wahrnehmungsfähigkeit des menschlichen Auges gewichtet.

• CRT: Abkürzung für „Cathode Ray Tube“ – die Technologie der Röhrenmonitore. Eine Kathodenstrahlröhre erzeugt einen Elektronenstrahl, der auf eine Phoshorschicht trifft und diese zum Leuchten bringt. Wegen der Röhre benötigt ein solcher Monitor relativ viel Platz.

• Kathodenstrahl: Röhrenbildschirme sind Kathodenstrahlmonitore. Die Bildgenerierung erfolgt hier durch einen Elektronenstrahl, der den Bildschirm bestrahlt und eine Phosphorschicht zum Leuchten bringt.

• Leuchtdichte: fotometrisches Maß für die Helligkeit einer Lichtquelle oder reflektierenden Fläche. Die Leuchtdichte ist das, was wir als Helligkeit wahrnehmen. Maßeinheit: candela/m2.

• Liquid Crystal Display (LCD): Flüssigkristallbildschirm (Flachbild), bei dem spezielle Flüssigkristalle genutzt werden, die die Polarisationsrichtung von Licht beeinflussen. Eine dünne Flüssigkristallschicht ist zwischen zwei senkrecht zueinander stehenden Polfiltern eingeschlossen. Eine Hintergrundbeleuchtung sendet Licht zum ersten Filter, der jedoch nur das Licht einer bestimmten Schwingungsrichtung passieren lässt. Weil der zweite Filter senkrecht zum ersten steht und damit das Licht nicht durchlässt, bleibt es vorerst dunkel. Indem nun an die LCD-Zelle eine elektrische Spannung angelegt wird, kann das Licht auch den zweiten Filter passieren. Die TFT-Technik verfeinert das Verfahren. Hinter jeder LCD-Zelle sitzt mindestens ein Transistor, der eine einzelne LCD Zelle ansteuert. TFT-Bildschirme stellen die zurzeit dominante Flachbildschirm-Technologie dar.

• Negativdarstellung: helle Zeichen auf dunklem Hintergrund.

• Polarisationsfilter („Polfilter“): optisch transparentes Medium, das nur elektromagnetische Wellen, wie Licht, in einer bestimmten Polarisation, also Schwingung, durchlässt.

• Positivdarstellung: dunkle Zeichen auf hellem Hintergrund.

• Thin Film Transistor- Technik (TFT): bei LCDFlachbildschirmen, sorgt für höheren Kontrast und besseres Bild.

• Transistor: Halbleiterelement, das die Stärke durchgehender Ströme mithilfe relativ schwacher Steuerströme verändern kann.

Dipl.-Ing. Martina GrundheberBrunostr. 14a50678 Köln

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