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Isotopenanalysen im Zahnschmelz

Fossile Zähne zeigen Reaktionen ausgestorbener Tiere auf den Klimawandel

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Zahnmedizin
Fossiler Zahnschmelz enthüllt die Anpassungsstrategien ausgestorbener Säugetiere auf den Klimawandel in Südostasienin den vergangenen 150.000 Jahren.

Eine internationale Studie, geleitet vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie, untersuchte fossile Tierzähne aus Vietnam und Laos, die zwischen 150.000 und 13.000 Jahren alt sind. Durch die Analyse von Kohlenstoff-, Sauerstoff-, Stickstoff- und Zinkisotopen konnten die Forschenden nachvollziehen, wie verschiedene Tierarten auf Umweltveränderungen reagierten und wie die Flexibilität der Ernährung über das Überleben oder das Aussterben von Arten entschied.

Zahnschmelz als chemisches Archiv vergangener Umweltbedingungen

Zähne sind besonders widerstandsfähig und überdauern oft länger als Knochen, selbst unter extremen Umweltbedingungen. Dadurch dienen sie als dauerhafte Archive biologischer Informationen. Für die Forschung sind Zähne daher einzigartige „Zeitkapseln“, die erlauben, vergangene Ökosysteme und Überlebensstrategien zu rekonstruieren.

Zähne speichern Isotopensignaturen – also winzige chemische Unterschiede bestimmter Elemente –, die Rückschlüsse auf Ernährung, Lebensraum und Umweltbedingungen ermöglichen. „Durch die Analyse chemischer Spuren im Zahnschmelz können wir die Ernährung und die Umwelt der Vorzeit bis ins Detail rekonstruieren“, sagt Hauptautor Dr. Nicolas Bourgon. „Der Vergleich von Arten über verschiedene Zeiträume hinweg zeigt, warum einige überlebten, während andere verschwanden.“ ergänzt der Wissenschaftler.

Tiere wie Sambarhirsche, Makaken und Wildschweine erwiesen sich als anpassungsfähig, was sich in breiten Isotopenspannen widerspiegelt. Im Unterschied dazu zeigten Spezialisten wie Orang-Utans, Tapire und Nashörner engere Profile, die an bestimmte Lebensräume gebunden waren. Als sich die Umwelt veränderte, überlebten die Generalisten, während die Spezialisten verwundbar blieben.

„Hier geht es um mehr als nur um Tiere aus der Vergangenheit“, fügt Bourgon hinzu. „Es geht darum, aus der Vergangenheit zu lernen, um die Zukunft zu schützen.“

Bourgon N, Lüdecke T, Leichliter JN et al. Faunal persistence and ecological flexibility in Pleistocene Southeast Asia revealed through multi-isotope analysis. Sci Adv. 2025 Oct 17;11(42):eadu3642. doi: 10.1126/sciadv.adu3642. Epub 2025 Oct 15. PMID: 41091865; PMCID: PMC12525774.

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