Frauengesundheit gezielt stärken
Die Prävention von Krankheiten gewinne angesichts steigender chronischer Erkrankungen, demografischer Entwicklungen und begrenzter Ressourcen zunehmend an Bedeutung, schreiben die Fachverbände in ihrem Positionspapier. Frühzeitige Interventionen und gezielte Vorsorgemaßnahmen könnten nicht nur Erkrankungen verhindern oder abschwächen, sondern auch die Lebensqualität der Patientinnen verbessern und die Kosten im Gesundheitswesen langfristig reduzieren.
Die Verbände fordern die Bundesregierung daher auf, die Präventivmedizin systematisch zu stärken – zum Beispiel durch verlässliche Strukturen für Vorsorgeuntersuchungen, gesundheitliche Aufklärung sowie niedrigschwellige Angebote zur Förderung gesunder Lebensweisen. Darüber hinaus sei es erforderlich, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung gezielt zu fördern – etwa durch schulische Bildung, Informationsangebote und eine stärkere Einbindung von Frauenärztinnen und Frauenärzte in Präventionsprogramme.
Weiterhin fordern die beiden Fachverbände in ihrem Positionspapier die Bundesregierung auf,
die frauenärztliche Versorgung im Primärarztsystem gleichzustellen. Demnach sollte die frauenärztliche Versorgung im geplanten künftigen Primärarztsystem ebenso wie die haus- und kinderärztliche Versorgung ohne Überweisung zugänglich sein.
die Themen Wechseljahre und Endometriose stärker zu berücksichtigen
verlässliche Strukturen für die Geburtshilfe zu schaffen
die rechtlichen Regelungen der Reproduktionsmedizin an neue medizinische Möglichkeiten anzupassen
die Praxen von Bürokratie zu entlasten – unter anderem durch eine Bagatellgrenze bei Regressprüfungen
die ambulante fachärztliche Versorgung – insbesondere im Bereich der Frauenheilkunde – zu sichern und zu stärken
ambulante Operationen zu fördern
die Urogynäkologie in Forschung, Lehre und Praxis zu stärken und
die Kosten der ärztlichen Weiterbildung abzubilden – zum Beispiel im Rahmen der Vorhaltevergütung.