Freunde helfen gegen Zahnverlust
Abstract
Bisher hat keine Studie prospektiv den Zusammenhang zwischen dem sozialen Kapital (SC) einer Gemeinschaft und Mundgesundheit untersucht. Das Ziel dieser Längskohortenstudie war daher, den Einfluss des sozialen Kapitals auf Community-Level sowie individueller Ebene (SC) und Zahnverlust bei älteren Menschen in Japan zu untersuchen.
Design:Prospektive Kohortenstudie
Setting: Die Autoren verwendeten Daten aus der Japan Gerontological Evaluation Study (JAGES), die zwischen 2010 und 2013 in 525 Bezirken durchgeführt wurde.
Teilnehmer: Die Zielgruppe war auf Menschen im Alter von 65 Jahren oder älter, die nicht in Heimen leben, beschränkt. Insgesamt 51.280 Frauen und Männer antworteten auf zwei Umfragen. Alle hatten zu Beginn der Studie Zähne.
Ergebnisse: Das mittlere Alter der Teilnehmer betrug 72,5 Jahre (SD = 5,4). Während des Studienzeitraums verloren 8,2 Prozent der Probanden (n = 41.80) einen Zahn oder mehrere verbleibende Zähne. Auf der Ebene der Gemeinschaft reduziert der Indikator "zivile Partizipation" deutlich das Risiko von Zahnverlust. Auf individueller Ebene gehen die Variablen "aktives Hobby" und "Mitglied einer Sportgruppe" ebenfalls mit einem reduzierten Risiko für Zahnverlust einher.
Schlussfolgerungen:Das Leben in einer Gemeinschaft mit reichem sozialem Kapital und Individuen mit guten sozialen Kompetenzen ist mit einer geringeren Inzidenz von Zahnverlust bei älteren Menschen in Japan verbunden.
Fazit
51.280 Befragte, davon 23.924 Männer und 27.356 Frauen wurden in die Analyse einbezogen. Das Durchschnittsalter der Probanden betrug 72,5 Jahre (SD = 5,4 ), 8,2 Prozent (n = 4180 ) berichteten, dass sie während der Studie Zähne verloren hatten.
Tabelle 1 zeigt die Statistik für jede Variable: Teilnehmer, die älter und wenig gebildet waren, über niedrigere Einkommen verfügten, in ländlichen Gebieten lebten, keine emotionale soziale Unterstützung hatten, mit im Durchschnitt 10 und 19 Zähne oder aber Raucher hatten insgesamt eine höhere Inzidenz Zähne zu verlieren.
Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse der Multilevel-logistischen Analyse.
Das geschlechter- und altersadjustierte Modell zeigt eine signifikante Assoziation zwischen dem sozialen Kapital auf der gemeinschaftlichen Ebene und dem Auftreten von Zahnverlust anhand von zwei Variablen: "zivile Partizipation" und "sozialer Zusammenhalt". Auf individueller Ebene waren "Hobby-Aktivität" und "aktives Mitglied in einer Sportgruppe" signifikante Variablen zur Verringerung des Risikos für Zahnverlust.
Bezieht man alle Variablen ein, zeigt sich der dominante Einfluss der Teilhabe des Lebens in einer Gemeinschaft mit reichem sozialem Kapital auf die Mundgesundheit (Risiko Zahnverlust) weiterhin anhand der Variablen "zivile Partizipation", wobei die signifikante Bedeutung der Variablen "Hobby-Aktivität" und "aktives Mitglied in einer Sportgruppe" bestehen bleibt.
Diskussion
Nach bestem Wissen ist dies die erste Studie, die den Zusammenhang zwischen sozialem Kapital auf gemeinschaftlicher wie auf individueller Ebene und der Mundgesundheit anhand von Längsschnittdaten zu untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Leben in einer Gemeinschaft mit größerer Bürgerbeteiligung (das entspricht der Messung des Sozialkapitals auf Gemeindeebene) mit einem geringem Risiko für Zahnverlust verbunden ist. Diese Assoziation hatte auch dann noch ein starkes Gewicht, als die Variablen, die die soziale Teilhabe auf individueller Ebene repräsentieren, in die Untersuchung Eingang fanden und sich ebenfalls positiv auf die Mundgesundheit auswirkten.
Fazit
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass das soziale Kapital zur Verbesserung der Mundgesundheit beitragen kann. Diese groß angelegte Kohortenstudie deckt große Teile dieses Landes ab und belegt, dass ein hohes soziales Kapital auf Gemeinde- und individueller Ebene mit einer geringeren Inzidenz von Zahnverlust in Japan verbunden ist.
Umgekehrt haben ältere Menschen mit weniger Zähnen und ohne Zahnersatz ein höheres Risiko von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden als solche mit Bezahnung: Eine schlechte Zahngesundheit hält davon ab, Gespräche zu führen oder gemeinsam zu essen, was die sozialen Interaktionen reduziert. "Diese Bedingungen erhöhen das Risiko, zum Einsiedler zu werden", sagte Prof. Juni Aida von der Universität Tohoku "Gesunde Zähne und eine gute Mundgesundheit senken ein solches Risiko. "
Shihoko Koyama , Jun Aida , Masashige Saito , Naoki Kondo , Yukihiro Sato , Yusuke Matsuyama , Yukako Tani , Yuri Sasaki , Katsunori Kondo , Toshiyuki Ojima , Tatsuo Yamamoto , Toru Tsuboya , Ken Osaka: Community social capital and tooth loss in Japanese older people: a longitudinal cohort study in: BMJ Open 2016;6:4 e010768 doi:10.1136/bmjopen-2015-010768