Ärzte-Gehaltsreport

Fühlen Sie sich fair bezahlt?

mg/ck
Praxis
Wieviel verdienen Sie, werden Sie fair bezahlt, wofür geben Sie Ihr Geld aus und was ging finanziell schief? Der Medscape-Gehaltsreport befragte Ärzte in Deutschland, Spanien, Frankreich, Großbritannien und den USA.

In Deutschland kamen Ärzte, die an der Umfrage teilnahmen, 2016 durchschnittlich auf 125.100 Euro brutto jährlich. Genralisten wie Hausärzte schnitten dabei mit 152.500 Euro deutlich besser ab als Spezialisten mit 121.700 Euro. Krankenhausärzte verdienten im Durchschnitt 40.000 Euro weniger als ihre niedergelassenen Kollegen, und noch immer liegt das Einkommen von Männern um ein Viertel höher als das von Frauen.

Die finanzielle Situation von Ärzten in Deutschland

Die finanzielle Situation von Ärzten in Deutschland

Im internationalen Vergleich sind Mediziner in den USA die Topverdiener: Ihr Bruttojahreseinkommen war mit 250.400 Euro fast doppelt so hoch wie das ihrer deutschen Kollegen. In Europa liegt Deutschland mit Großbritannien (129.500 Euro Jahresbruttoeinkommen) auf einer Höhe. Ein riesiger Unterschied besteht zu Spanien: Dort verdienen Ärzte durchschnittlich nur 52.800 Euro. Frankreich liegt mit 95.100 Euro dazwischen.

Ist die Bezahlung fair?

Werden Sie fair bezahlt? Sehr viele Ärzte haben diese zentrale Frage bei Medscape verneint: So fühlen sich 57 Prozent der deutschen, 75 Prozent der französischen, 81 Prozent der spanischen, 46 Prozent der britischen und 58 Prozent der US-amerikanischen teilnehmenden Ärzte unfair bezahlt. 

Unterm Strich halten 6 von 10 Medizinern ihr Honorar für nicht leistungsgerecht. Insgesamt 43 Prozent der Unzufriedenen wünschen sich bis zu einem Viertel mehr Gehalt, fast jeder Dritte will eine Steigerung um die Hälfte, jeder Zehnte das Doppelte.

Für welche Dinge Ärzte ihr Geld ausgeben, ist laut Befragung stark altersabhängig. Die Verwirklichung des Traums vom eignene Heim ist Ärzten jenseits der 45 am wichtigsten (50 Prozent). An zweiter Stelle steht das Studium der Kinder (34 Prozent), auf Platz 3 und 4 liegt das Auto. Jeder zehnte junge Arzt hat übrigens Schulden aus der Ausbildungszeit und muss BAFöG oder Studiengebühren abstottern, ganze 38 Prozent sind hingegen nicht belastet durch Schulden für Haus, Auto oder Studium.

Scheiden tut weh

Die meisten Ärzte (79 Prozent) können nach eigener Aussage gut mit Geld umgehen. Selbst finanzielle Probleme durch die Praxis waren 2017 selten und betrafen nur jeden 20. Mediziner. Mit den Verlustquellen 'Scheidung' und 'Fehlinvestitionen oder Aktien' sahen sich nur 6 beziehungsweise 7 Prozent der Befragten konfrontiert.

Medscape, ein international tätiger Mediendienstleister für Mediziner, hat für seinen "Gehaltsreport 2018" im November und Dezember 2017 eine nicht-repräsentative Online-Umfrage unter seinen Mitgliedern durchgeführt. In Deutschland beteiligten sich 549 Mediziner, in den USA 16.474, in Frankreich 937, in Großbritannien 649 und in Spanien 526. Die Angaben beziehen sich in der Regel auf in Vollzeit tätige Ärzte.

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