Füllung kaputt? Einfach reparieren!
Zahnfüllungen aus Amalgam, Komposit oder Glasionomerzement müssen nicht immer sofort erneuert werden, wenn Frakturen, Chippings, Perforationen, Randimperfektionen oder eine Sekundärkaries auftreten. Das gilt auch für Zahnersatz aus Keramik oder Gold. Denn häufig besteht die Möglichkeit, die Restauration zu reparieren - meist sogar mit relativ wenig Aufwand, wie Prof. Dr. Bernd Haller aus Ulm in seinem Vortrag erklärte.
Eine langlebige Lösung ist immer das Ziel
Grundsätzlich sollte sich der Behandler die Frage stellen, was sich anbietet: eine komplette Erneuerung, eine Reparatur, eine Füllungserweiterung oder eine Korrektur der ersten Restauration. Entscheidend für die Wahl der Therapie ist, dass die Zahnsubstanz geschont wird und der Patienten nicht mit extra Kosten belastet wird. Auch eine Zeitersparnis bei der Behandlung ist Haller zufolge ein Grund für eine Reparatur, sollte sie ohne ästhetische Einbußen durchführbar sein.
Im Fall einer defekten Komposit-Füllung nennt Haller klare Indikationen. Eine Reparatur ist möglich
bei fehlenden beziehungsweise zu schwachen Approximalkontakten
bei einer Erweiterung einer Restauration um eine zusätzliche Appoximalfläche
bei Sekundärkaries oder Randdefekten an einer bereits restaurierten Approximalfläche
bei Randdefekten in gut zugänglichen Bereichen
bei Frakturen und Teilfrakturen
bei ästhetisch störenden Randverfärbungen
beim "Re-Surfacing" von Frontzahnrestaurationen
bei Sofortkorrekturen direkt nach der Füllungslegung wegen ungenügendem Approximalkontakt, falscher Farbe, schlechter Opazität (besonders bei Frontzahnfüllungen) und wenn Blasen oder Überschüsse bei der primären Füllungslegung aufgetreten sind.