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Ganz schön überrascht

jt/pm
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Die Deutschen sind angeblich Weltmeister im Nörgeln. Das gilt offenbar nicht mehr für das Gesundheitssystem. Laut dem TK-Meinungspuls sind mehr als Dreiviertel zufrieden bis sehr zufrieden mit der Versorgung.

"Wir waren positiv überrascht, dass die Zufriedenheit so deutlich überwiegt", kommentierte Teresa Urban, Sprecherin der Techniker Krankenkasse (TK), das Ergebnis des Meinungspuls 2014 auf der Pressekonferenz in Berlin. Drei von vier Menschen in Deutschland sind demnach mit dem deutschen Gesundheitssystem zufrieden.

PKV-Versicherte sehen noch größeren Reformbedarf

Die vom Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführte Umfrage belegt aber auch: Neun von zehn sehen Reformbedarf. Der Trend ist jedoch positiv: Die grundlegende Kritik am System nimmt kontinuierlich ab. 2006 war es noch jeder Vierte, der einen umfassenden Neubau für nötig hielt - heute sagen dies nur noch 13 Prozent.

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland (52 Prozent) ist dabei für mehr Wettbewerb auf allen Ebenen des Gesundheitssystems. Und: Privat Versicherte sehen sogar noch einen größeren Reformbedarf als gesetzlich Versicherte.

Zwei von drei Deutschen glauben an das SystemTK-Chef Dr. Jens Baas stellte heraus: Zwei Drittel der Deutschen glauben daran, dass das Gesundheitssystem unter dem Strich auch in Zukunft seinen Aufgaben gewachsen bleibt - doppelt so viele wie noch 2006.

"Am pessimistischsten sind die Menschen in der 'Rushhour des Lebens' zwischen Mitte 20 und Mitte 50. Außerdem nehmen die Zweifel zu, je höher der Bildungsgrad und je schlechter der Gesundheitszustand sind", so Forsa-Geschäftsführer Prof. Manfred Güllner. Kassensprecherin Urban warnt davor, die positive Meinung vom Gesundheitssystem, als Anlass für Höhenflüge zu nehmen: "Wir als Kasse verstehen es als unseren Auftrag, dafür zu sorgen, dieses Niveau auch künftig zu halten."

IGeL-Angebote werden angenommen

Mehr als die Hälfte der gesetzlich Versicherten hat auch schon IGeL-Angebote wahrgenommen - also Leistungen, die beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) durchgefallen sind, deshalb nicht zum Katalog der Krankenkassen gehören und privat gezahlt werden müssen. Am meisten werden die Leistungen beim Gynäkologen in Anspruch genommen, gefolgt von Zahn- und Augenärzten.

 

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