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Gesetz gegen Pillenboni

sg/dpa
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Viele Ärzte testen Pillen im Auftrag der Industrie an Patienten - und erhalten dafür Geld. Für Kritiker sind die Verflechtungen von Medizin und Pharmabranche zu eng. Jetzt soll es mehr Transparenz geben.

Nach jahrelanger Kritik am Einfluss der Pharmaindustrie auf Ärzte bei Arzneimittelstudien will die Koalition per Gesetz mehr Offenheit erzwingen. "Wir wollen, dass nachvollziehbar wird, ob finanzielle Zuwendungen der Pharmaindustrie an Ärzte im Rahmen von sogenannten Anwendungsbeobachtungen auch angemessen sind", sagte der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn in Berlin. 

Bei diesen Studien melden Ärzte Erfahrungen mit Medikamenten bei Patienten an Hersteller. Laut Kritikern sollen die Studien, für die Ärzte Geld bekommen, vor allem die Verordnungen der betroffenen Pillen befördern. Nun sollen die Beträge, die an die Mediziner fließen, genannt werden müssen. "Es soll eine gezielte Beeinflussung des ärztlichen Verschreibungsverhaltens (...) verhindert werden", heißt es in dem Entwurf für eine gesetzliche Regelung. 

Pharmaindustrie sollen Boni melden

Künftig sollen die Arzneimittelhersteller der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem Spitzenverband der Krankenkassen die Höhe der sogenannten Aufwandsentschädigungen angeben müssen. Die entsprechenden Daten sollen auch beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte gesammelt werden. Geprüft werden soll zudem, ob die Datensammlung in einem weiteren Schritt auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. 

Laut KBV gibt es jährlich rund 200 neue Studien, an denen jeweils wenige Dutzend bis mehrere hundert Ärzte teilnehmen. Laut KBV können diese Studien sinnvoll sein, um das Wirkungsspektrum neuer Präparate besser zu erkennen. Selbst aus der Pharmabranche gelangte aber bereits die Einschätzung an die Öffentlichkeit, dass die meisten Anwendungsbeobachtungen wissenschaftlich nicht notwendig seien. 

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