Gesundheits-Recherche läuft via Youtube, TikTok, Wikipedia
Im Herbst 2024 wurden für die repräsentative Untersuchung im Auftrag der Barmer Krankenkasse bundesweit rund 2.000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren befragt. „Junge Menschen nutzen für die Gesundheits-Recherche häufig digitale Quellen mit möglicherweise zweifelhaftem Inhalt“, warnt Barmer-Chef Prof. Christoph Straub. Er ist sich sicher: „Um beurteilen zu können, welche Informationen auf wissenschaftlichen Fakten beruhen, ist eine Stärkung der digitalen Gesundheitskompetenz unerlässlich.“
Behördenseiten verlieren an Bedeutung
Einen starken Rückgang gab es auch bei Nachrichtenmedien von 26 auf 14 Prozent und bei Behördenseiten wie dem Robert Koch-Institut von 20 auf 13 Prozent. Gleichzeitig halten 75 Prozent Informationen aus diesen Quellen für „sehr hilfreich“ (29 Prozent) oder „eher hilfreich“. Zum Vergleich: Posts von Influencer*innen, zum Beispiel auf Instagram, YouTube, TikTok“ kommen auf einen Wert von 43 Prozent („sehr hilfreich“ 11 Prozent/ „eher hilfreich“ 32 Prozent) und liegen damit im Mittelfeld. Deutlich besser bewertet ist Wikipedia: Das Online-Lexikon halten 67 Prozent für („sehr“ 11 Prozent / „eher“ 32 Prozent ) hilfreich.
18 Prozent der befragten Jugendlichen informieren sich über Websites und Apps von Krankenkassen, 2022 waren es noch 13 Prozent. Diese erzielen zudem den Höchstwert in puncto Servicewert: 78 Prozent bewerten die Informationen als hilfreich („sehr“ 26 Prozent / „eher“ 52 Prozent).
Stabil geblieben ist der Wert derjenigen, die angeben, sich über Gesundheitsthemen nicht im Internet zu informieren. In der aktuellen Befragung sagten dies 26 Prozent. Damit veränderte sich der Wert gegenüber 2022 (24 Prozent) kaum beziehungsweise kehrte auf das Niveau von 2022 zurück.
Zur Sinus-Jugendstudie geht es hier.