Medscape-Umfrage „Ärzte und ihre Freundschaften“

Gratis-Beratung für Freunde? Kein Problem!

nb
Gesellschaft
Eine Umfrage der Online-Plattform Medscape liefert Einblicke in das Sozialleben und die Freundschaften von Medizinern. Ärzte teilen demnach besonders gern ihr medizinisches und berufliches Interesse auch im Privatleben.

Eigentlich hat man es bei aller beruflichen Belastung nicht erwartet: Ärzte pflegen gerne und zahlreiche Freundschaften. Fast zwei Drittel der Befragten haben mehr als sechs, über ein Viertel sogar elf und mehr Freunde. Zum Vergleich: In ähnlichen, aber nicht berufsspezifischen Umfragen geben drei Viertel der Befragten an, gerade einmal drei Freunde zu haben.

Aus der jetzt veröffentlichten Medscape-Umfrage „Ärzte und ihre Freundschaften“ geht außerdem hervor, dass die meisten Ärzte ihre Freundschaften in ihrem beruflichen Umfeld pflegen. Dazu zählen vor allem Kollegen und ehemalige Kommilitonen.

Mit Freunden arbeiten

Ärztinnen und Ärzte bleiben damit auch im Privatbereich häufig unter sich: Die meisten Freunde von Medizinern sind selbst Ärzte (76 Prozent), seltener Mitarbeiter wie Krankenschwester oder Pflegekräfte (8 Prozent), Verwaltungsmitarbeiter (2 Prozent) oder andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen (17 Prozent).

Bei genauerem Nachfragen stellte sich laut Medscape heraus, dass dies keine Absicht sei: Insgesamt 47 Prozent der Befragten legen es nicht darauf an, dass Freundschaften im beruflichen Umfeld entstehen – nur 9 Prozent geben an, dies auch zu mögen, 36 Prozent trennen lieber Beruf und Privatleben. Nur 9 Prozent schätzen es, Freunde am Arbeitsplatz kennenzulernen.

Wirkt Vitamin D?

54 Prozent der Befragten werden im Job von Freunden unterstützt – nur 6 Prozent gaben jedoch an, dass sich dadurch ihre Karrierechancen ständig beziehungsweise häufig verbessern. Bei 21 Prozent sei dies immerhin ab und zu der Fall. Berufliche Vorteile bei Jobangeboten oder Nebenjobs durch befreundete Kollegen sehen die meisten nicht (73 Prozent).

Streit um COVID-19

Aus der Umfrage geht außerdem hervor, dass die Corona-Pandemie mit den Lockdowns und Social Distancing nur geringe Effekte auf die sozialen Bindungen unter Ärzten hatte. So gaben 84 Prozent der Befragten an, sie hätten durch die Pandemie weder Freunde verloren noch gewonnen. Lediglich 14 Prozent haben weniger Kontakte als zu früheren Zeiten, 2 Prozent berichten über mehr Freunde als vor der Pandemie,

Die Pandemie hat Freundschaften jedoch auf eine harte Probe gestellt. 59 Prozent der Umfrageteilnehmer berichten, dass ihre Freunde andere Ansichten zu SARS-Cov-2-Impfungen oder zur Therapie von COVID-19 hatten. 65 Prozent der Befragten schreiben, dass sich dies negativ auf die Freundschaft ausgewirkt habe.

„Ich hätte da mal eine Frage ...“

Macht man sich als Freund oder Freundin unbeliebt, wenn man einen Arzt zum Beispiel am Stammtisch nach einem medizinischen Rat fragt? Nein. Fast jeder Arzt (99 Prozent) hält es für eine gute Sache, Freunden ärztliche Ratschläge zu geben und nur 14 Prozent empfinden medizinische Fragen aus dem Freundeskreis als störend.

An der Umfrage der Online-Plattform Medscape nahmen insgesamt 1.141 Ärzte teil – davon 54 Prozent Männer und 46 Prozent Frauen, die Mehrzahl über 45 Jahre. Die Umfrage ist nicht repräsentativ und die Ergebnisse lassen sich nicht auf die Allgemeinbevölkerung übertragen. Die Umfrage wurde durchgeführt vom 15. September bis 15. Dezember 2022.

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