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"Gratis-Zahnspange" sorgt für Ärger

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Österreichs Zahnärzte sind sauer: Ein Jahr nach der Einführung im Juli 2015 bekommen viel zu wenige Kinder eine Gratis-Zahnspange. In der Kammer wird bereits von einer Zwei-Klassen-Medizin gesprochen.

L aut Wiener Gebietskrankenkasse wurden bis Ende März rund 3.300 sogenannte Gratis-Zahnspangen bewilligt. "Gratis" heißt, dass Eltern von Kindern mit schwersten Fehlstellungen bei einer dreijährigen Behandlungsdauer jeweils bis zu 5.000 Euro sparen können. Das trifft auf zwei bis drei Prozent der gestellten Anträge zu. Claudius Ratschew, Vizepräsident der Wiener Zahnärztekammer, kritisiert, dass die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen im Gegensatz zu früher jetzt aber gar keine finanziellen Zuschüsse mehr bekommt.

Eine festsitzende Gratis-Zahnspange bekommen Patienten nur, wenn die Zähne eine bestimmte Mindestabweichung von der idealen Zahnstellung aufweisen. Auf der IOTN-Skala müssen sie dafür die Stufen vier oder fünf erreichen. Ist dies nicht der Fall, werden die Anträge "kategorisch abgelehnt", sagte Ratschew. Bevor die Gratis-Zahnspange im Juli 2015 eingeführt wurde, habe es hingegen für alle Kinder, die Zahnspangen benötigten, zumindest Zuschüsse - 450 Euro pro Jahr - gegeben.

"Zweiklassenmedizin wurde geschaffen"

"Ich verstehe überhaupt nicht, wie man gerade Kindern eine medizinische Behandlung vorenthalten kann, die nur in einem bestimmten Alter möglich ist", kritisierte Ratschew in einem Radio-Interview. Ratschew ist der Ansicht, dass auf diese Weise eine Zwei-Klassen-Medizin geschaffen wurde. Wie viele Eltern sich wegen der nun höheren Kosten gegen eine Regulierung der Zähne ihrer Kinder entscheiden, sei aber nicht bekannt.

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