Grüne fordern weniger Antibiotika in der Tiermast
"Auf Bundesebene muss geregelt werden, dass nur noch einzelne Tiere bei Symptomen behandelt werden dürfen und die Tierärzte nicht an der Verschreibung von Antibiotika verdienen dürfen", sagte Fraktionsvize Bärbel Höhn. Sie forderte, das System der Massentierhaltung infrage zu stellen, das ohne Antibiotika-Einsatz nicht funktioniere. Dies sei wiederum eine "tickende Zeitbombe für die menschliche Gesundheit".
Zu viel Antibiotika-Einsatz kann zu Resistenzen bei Menschen führen
Massenhafte Medikamenten-Verwendung in der Tiermast wird seit Längerem kritisiert. Sie soll sinken, um die Gefahr zu verringern, dass Antibiotika bei kranken Menschen nicht mehr wirken. Ein Gesetzespaket, das Anfang 2014 in Kraft treten soll, sieht mehr Transparenz vor und soll Behörden eine konsequentere Ahndung von Verstößen ermöglichen.
Der agrarpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Friedrich Ostendorff, sagte: "Es ist erschreckend, dass nun schon Keime gefunden wurden, die gegen annähernd alle Antibiotika resistent sind." Daher müssten sogenannte Reserveantibiotika dringend für die Verabreichung im Stall gesperrt werden, damit diese wirksam bleiben könnten. Eine Studie im Auftrag der Grünen kommt zu dem Schluss, dass durch zunehmende Resistenz gegen Antibiotika die Durchführbarkeit von Operationen auf dem Spiel steht.



