Grüne verschieben Auseinandersetzung zur Homöopathie
In einem Beschluss, den die Delegierten bei ihrem Parteitag am vergangenen Wochenende in Bielefeld getroffen haben, heißt es, der fortschreitende ökonomische Druck bringe das Gesundheitssystem und die Patientenversorgung an die Grenzen der Belastbarkeit und Funktionsfähigkeit.
Daher werde bei der nächsten Bundesdelegiertenkonferenz eine „Positionierung zur Frage eines wissenschaftsbasierten und ethischen Gesundheitssystems und der grundsätzlichen Voraussetzungen für die Erstattungsfähigkeit durch die Gesetzliche Krankenkasse zur Abstimmung vorgelegt“.
Favorisiert wird ein System, das stärker als heute seine Leistungen auf ihre Wirksamkeit, Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit prüft
Bis dahin soll eine Kommission Fragen beantworten wie etwa „In welchem Spannungsverhältnis stehen evidenzbasierte Wissenschaft und ein ganzheitlicher Gesundheitsbegriff?“, „Wie definieren wir den Wissenschaftsbegriff in der Medizin?“, „Was bedeutet Evidenzbasierte Medizin?“ oder „Wie beurteilen wir positive Effekte auf den Gesundheitszustand, die durch eine Behandlung mit Placebo hervorgerufen werden?“.
Insgesamt strebe die Partei ein Gesundheitssystem an, das noch stärker als heute seine Leistungen auf ihre Wirksamkeit, Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit prüft und den Leistungskatalog an Wissenschaft und Empirie anpasst. Deshalb sollen wissenschaftliche Evaluationen stärker gefördert werden, gerade in Bereichen des Gesundheitswesens, „die heute unterrepräsentiert sind und deren Leistungen nur zu einem geringen Anteil auf wissenschaftlicher Evidenz begründet werden können".