Gute Mundgesundheit braucht gut bezahlte MitarbeiterInnen!
Unterstützt wird die Aktion am 3. Mai in Gelsenkirchen vollumfänglich vom Verband medizinischer Fachberufe (VmF) sowie dem Bundesverband zahnmedizinischer Fachkräfte in der Prävention (BVZP). Ziel der FVDZ-Landesverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe ist es, auf die aktuellen Sparmaßnahmen der Bundesregierung und die Konsequenzen für die Mundgesundheit hinzuweisen.
Gemeinsam rufen die VmF-Präsidentin Hannelore König und die BVZP-Präsidentin Nancy Djelassi ihre Kolleginnen und Kollegen in den Zahnarztpraxen in Nordrhein-Westfalen dazu auf, mit ihrer Teilnahme auch die Arbeitsbedingungen der MitarbeiterInnen in den zahnärztlichen Praxen und Fehlentwicklungen in der Gesundheitspolitik zu thematisieren.
„Die Bundesregierung will die Leistungen der mehr als 200.000 Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) nicht sehen“, kritisiert König, die bei der Veranstaltung mit einem Statement auftreten wird. „Der Arbeitsmarkt ist bei den ZFA, und besonders bei denen mit Prophylaxe-Expertise wie ZMF, ZMP und DH, in vielen Regionen faktisch leergefegt!“ Denn Arbeitgeber hätten im Wettbewerb um die Fachkräfte eine politisch gewollte schlechte Ausgangsposition, weil andere Bereiche im Gesundheitswesen, wie der öffentliche Gesundheitsdienst und stationäre Einrichtungen, gefördert würden und damit mehr Gehalt zahlen könnten, betont König.
Inflation, Sparmaßnahmen und stagnierende Gehälter bedrohen ZFA-Jobs
„Besonders aufgrund der Sparmaßnahmen im Rahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes, der enormen Inflation und der fehlenden GOZ-Novellierung sind kleinere Praxen im Nachteil und können den Angestellten keine angemessenen Konditionen bieten. Im Bereich der Prophylaxe und der PAR-Therapie können aber ohne die hochqualifizierten MitarbeiterInnen keine Leistungen angeboten werden,“ warnt König weiter.
Djelassi ergänzt: „Viele Zahnarztpraxen sind jetzt schon durch fehlendes Fachpersonal deutlich überlastet und müssen notgedrungen auf angelernte Hilfskräfte zurückgreifen. Das schlägt sich auf die Qualität unserer Arbeit nieder – und dies bei stetig steigenden Kosten für die angebotenen Leistungen. Gleichzeitig stagnieren überall die Gehaltsperspektiven.“
Die Folge daraus: Die PatientInnen könnten kaum noch ihren Lebensunterhalt stemmen, sodass Zusatzkosten für eine bessere medizinische und zahnmedizinische Versorgung gar nicht erst in Frage kämen. Der hohe Standard der Allgemein- sowie Mundgesundheit könne so nicht gehalten werden. „Wir vom BVZP sehen es als unsere Aufgabe, sowohl in der Politik als auch in der Bevölkerung auf die drohenden Folgen für unsere Gesundheit Aufmerksam zu machen“, erklärt sie.