Halitosis (5): Das können Mundspüllösungen
Was können Patienten mit Halitosis mittels Mundspülungen laut aktueller Studienlage überhaupt erreichen?
Prof. Dr. Rainer Seemann:
Grundsätzlich sollten Mundspüllösungen zur Behandlung von Mundgeruch nur als ein Baustein betrachtet werden. Grundlage ist in der Regel eine Zungenreinigung, die für sich betrachtet zeitlich sehr begrenzt wirkt. Wenn Patienten Mundgeruch erfolgreich beseitigen wollen, sollten sie sich regelmäßig eine Professionelle Zahnreinigung gönnen, sie sollten sich die Zähne gründlich putzen und die Zahnzwischenräume säubern. Erst dann kann eine Mundspüllösung einen positiven Effekt haben.
Anders gefragt, wo stoßen
Mundspüllösungen
bei Halitosis an ihre Grenze
?
Mundspüllösungen sind nur bei einer intraoralen Halitosis wirksam. Sie haben keinen Effekt, wenn die Ursache im Hals-Nasen-Ohren-Bereich liegt. Auch bei einer Pseudo-Halitosis ist das der Fall.
Und was sollten gegen Halitosis wirksame Mundspüllösungen enthalten?
Die üblichen antibakteriellen Inhaltsstoffe wie Chlorhexidin, Cetylpyridiniumchlorid (CPC), Zink-, Zinnverbindungen und einige Fluoridverbindungen, die auch in Kombination eingesetzt werden, haben sich als wirksam erwiesen. Allerdings sollte eine Mundspüllösung immer als Ergänzung zu einem Mundhygienegesamtpaket betrachtet werden.
Fazit für die Praxis:
Als komplettierende Maßnahme können Mundspüllösungen durchaus empfohlen werden.
Präferenzen und das Geschmacksempfinden des Patienten sollten berücksichtigt werden.
Meine Empfehlung für Halitosis-Patienten ist: Suchen Sie sich eine Vertrauensperson, die darüber Auskunft gibt, ob das Problem weiterhin besteht, da der Besuch beim Zahnarzt immer nur eine Momentaufnahme ist.
Am 12. März findet der Deutsche Halitosis Tag in Berlin statt.