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Halle startet Initiative "Zahn um Zahn"

Sabine Fiedler
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Fast 400 Zahnärzte, Zahnmedizinstudenten, Ärzte, Wissenschaftler und Mitarbeiter folgten am 25. September dem Aufruf der Bürgerinitiative ZahnumZahn in Halle, um die Universitätszahnklinik zu retten.

Der Schirmherr der Initiative, der sachsen-anhaltinische Wissenschaftsminister Hartmut Möllring, zeigte sich überwältigt von der Resonanz. Um seine Solidarität mit der Universitätszahnklinik zu bekunden, war sogar der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, Prof. Christoph Benz, aus München angereist.

800 Quadratmeter zerstört

Die Universitätszahnklinik in Halle hatte Mitte Juli 2012 aufgrund eines technischen Defekts einen verheerenden Wasserschaden erlitten, der rund 800 Quadratmeter Behandlungs-, Seminar- und Bürofläche unbenutzbar gemacht hatte.

Pläne liegen auf Eis

Seitdem müssen Lehre und Patientenversorgung aufwendig in Provisorien organisiert werden. Für Umbau und Sanierung der teils leerstehenden alten Chirurgischen Klinik liegen bereits die Architektenpläne vor. Doch die Landesregierung hat seit März 2013 ein Ausgabenmoratorium erlassen, das auch den Hochschulbereich trifft. Damit liegen die Pläne auf Eis - zu lange für die Zukunft der Uni-Zahnklinik, fürchten viele.

Möllring betonte bei der ersten Veranstaltung der Bürgerinitiative, die Landesregierung habe nie einen Zweifel am Erhalt der Universitätszahnklinik gelassen. Sie wäre auch schlecht beraten, wollte sie eine bundesweit so angesehene Klinik schließen, sagte er. Zum Zeitfaktor äußerte der Minister sich allerdings nicht.

Die Situation strapaziert die Nerven

Es sind bis heute noch nicht einmal die Unterlagen für die Ausschreibung der nötigen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen erarbeitet worden. Würden die nötigen Gelder heute noch freigegeben, dauerte es trotzdem wenigstens bis zum Sommersemester 2016, bevor der Umzug erfolgen könnte. Bis dahin, so befürchten die Initiatoren und ihre vielen Unterstützer, könnten die Provisorien im Ausbildungs- und Versorgungsbereich die Geduld und Kräfte der Betroffenen überspannt haben.

Ein zweites Problem sind die Kosten des Vorhabens. Nach Aussagen der Landesregierung besteht eine Finanzierungslücke von 2,7 Millionen Euro bei dem mit insgesamt knapp zehn Millionen Euro veranschlagten Projekt. Die Medizinische Fakultät hatte sich eigentlich bereit erklärt, die Differenz zu übernehmen, aber dann kürzte die Landesregierung ihre laufenden Investitionszuwendungen, so dass der Topf, aus dem die Mittel kommen sollten, fast leer ist.

Spenden sollen Finanzierungslücke schließen 

Die Bürgerinitiative wollen deshalb Spenden sammeln. Damit soll nicht nur die Finanzierungslücke geschmälert, sondern auch der Druck zu einem schnellen Umzug der Zahnklinik erhöht werden. Rund 18.500 Euro kamen am ersten Abend zusammen. Nun hofft man auf weitere Spenden, die einen schnellen Fortgang der Arbeiten für den Baufortschritt ermöglichen.

Neben dem Dekan der Medizinischen Fakultät, der gesamten Fakultätsleitung und dem Personalrat waren der geschäftsführende Direktor der Universitätszahnklinik, Prof. Dr. Hans-Günter Schaller, Prof. Dr. Jürgen Setz, Prof. em. Dr. Karl-Ernst Dette, Oberärzte, Assistenten und Studenten der Zahnklinik, der Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, Dr. Frank Dreihaupt, der Vorsitzende der KZV Sachsen-Anhalt, Dieter Hanisch, wie weitere Mitglieder des Kammervorstandes und niedergelassene Zahnärzte aus Halle anwesend.

Vertreten waren auch die Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Dr. Simone Heinemann-Meerz, und Mitglieder des Kammervorstandes, die Bundestagsabgeordneten Dr. Christoph Bergner (CDU) und Dr. Petra Sitte (Linke) und die Initiatoren von der Mittelstandsvereinigung der CDU Halle-Saalkreis mit ihrem Vorsitzenden Dieter Lehmann und seinem Stellvertreter André Wallberg, die die Vorbereitung der Auftaktveranstaltung übernommen hatten.

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