Hamburg will Bundesgesetz gegen Stress durchsetzen
Wunsch sei es, nach der behördlichen Abstimmung und dem folgenden Beschluss des SPD-Senates damit noch vor der Sommerpause den Bundesrat für eine bundesweite Regelung zu erreichen, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde am Montag zu entsprechenden Berichten in der "Welt" und im "Hamburger Abendblatt".
Nähere Details zu der "Verordnung zum Schutz vor Gefährdungen durch psychische Belastungen bei der Arbeit" wollte der Sprecher noch nicht nennen. Psychische Krankheiten waren im 2012 in Hamburg erstmals die Hauptursache für Fehltage im Job - das hatte kürzlich der DAK-Gesundheitsreport 2013 ergeben.
FDP: Verordnung wird Bedürfnissen der Mitarbeiter nicht gerecht
Nach den Medienberichten könnte der Hamburger Vorstoß die deutsche Arbeitswelt radikal verändern. Großraumbüros in der jetzigen Form könnten dann bald der Vergangenheit angehören. Auch flächendeckende Regelungen über eine abendliche Abschaltung von Smartphones und E-Mails seien möglich, denn der Feierabend sei bei immer mehr Arbeitnehmern abgeschafft, hieß es in den Blättern weiter.
Kritik kam von der FDP: Eine staatliche Verordnung werde den konkreten Bedürfnissen nicht gerecht, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Wieland Schinnenburg. "Sie ist sogar kontraproduktiv, da sie mit neuen Vorschriften und Dokumentationspflichten für zusätzliche Belastungen und damit für zusätzlichen Stress der Mitarbeiter sorgt."