Medizin

Heimbewohner: mehr Schmerzen im Norden als im Süden

sp/pm
Nachrichten
In Skandinavien haben Altenheimbewohner viel häufiger Schmerzen als in Südeuropa. Woran das liegt, untersuchte eine EU-geförderte Studie.

Für die im Fachjournal "Jamda" veröffentlichte Studie "Schmerzen und Schmerzkontrolle in europäischen Altenheimen" wurden 2009 und 2010 in sieben europäischen Ländern und Israel 3.926 Seniorenheimbewohner befragt und beobachtet.

50 Prozent klagten über Dauerschmerzen

Dabei zeigte sich, dass im europäischen Durchschnitt fast die Hälfte der Heimbewohner dauerhaft oder wiederkehrend Schmerzen hatte, wie der Ulmer Geriater Albert Lukas erklärte. "Auffällig ist, dass es zwischen den einzelnen Ländern erhebliche Unterschiede gibt", sagte der Koordinator der deutschen Teilstudie.

Am seltensten hatten Heimbewohner in Israel Schmerzen (20 Prozent), am häufigsten in Finnland (73 Prozent). Generell ist die Schmerzprävalenz im Norden viel höher ist als im Süden. Deutschland liegt mit 52 Prozent nahe am Durchschnittswert von 48 Prozent. Ein möglicher Grund: die unterschiedlichen Aufnahmekriterien. "Wer in Deutschland im Heim ist, wird in Italien noch lange zu Hause gepflegt."

Im Süden wohnen alte Menschen länger zu Hause

Dadurch hätten zum Beispiel in Italien Heimbewohner häufiger ein fortgeschritteneres Stadium einer Demenz, was ihre Fähigkeit, über Schmerzern zu berichten, erheblich einschränkt. Unter Umständen spielten auch reale Faktoren wie das Klima oder eine unterschiedliche Depressionsrate eine Rolle.

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