Hohle Bürsten: ein Paradies für Bakterien
In einer imJournal of Dental Hygieneveröffentlichten Studie hatten Wissenschaftler um Prof. Donna Warren Morris von der nordamerikanischen UTHealth School of Dentistry untersucht, welchen Einfluss die Bauart des Bürstenkopfs einer elektrischen Zahnbürste auf dessen Bakterienbesiedelung nach dreiwöchigem Gebrauch hat.
Die Studienteilnehmer hatten sich zweimal täglich mit einer zufällig ausgewählten elektrischen Zahnbürste und nicht anti-bakterieller Zahnpasta die Zähne geputzt. Während dieser Zeit nutzen sie zwar weiter Zahnseide, verzichteten sonst aber auf sonstige Dentalprodukte wie zum Beispiel Mundspülungen.
Beste Wachstumsvoraussetzungen für die Keime
Ergebnis: Mit Hohlräumen gefertigte Zahnbürstenköpfe beheimateten im Test die bis zu 3.000-fache Menge an Bakterien im Vergleich zu Modellen mit solide produzierten Bürstenköpfen. Durch Wasser, das nur schwer aus den Kanälen wieder austreten kann, haben die Keime beste Wachstumsvoraussetzungen, heißt es. Darum sollten sich Verbraucher vor der Anschaffung eines elektrischen Bürstensystems über dessen Bauart informieren, rät Morris.
Zusätzlich könne man die Zahnbürste keimfrei halten, indem man sie vertikal mit den Borsten nach oben lagert. Dadurch verschwinde Feuchtigkeit schneller und biete keinen Nährboden. Gründliche Reinigung nach dem Putzen und regelmäßiges Auswechseln des Bürstenkopfs solle man nicht herauszögern, so die Studienautoren.
Morris erwähnt auch, dass es keine aktuelle oder veröffentlichte Studie gibt, die zeigt, dass Bakterienwachstum auf Zahnbürsten gesundheitliche Folgen habe - trotzdem würden verschiedene Mikroorganismen mit systemischen Erkrankungen assoziiert.
Morris DW, Goldschmidt M, Keene H, & Cron SG (2014). Microbial contamination of power toothbrushes: a comparison of solid-head versus hollow-head designs. Journal of dental hygiene: JDH / American Dental Hygienists’ Association, 88 (4), 237-42 [Link auf http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25134956]