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Geschlechterspezifische Medizin

Ibuprofen nach Weisheitszahnextraktion ausreichend

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Zahnmedizin
Eine Kombination aus Ibuprofen und Paracetamol nach Weisheitszahnextraktionen zeigt bei Frauen und Männern gleichermaßen eine schmerzlindernde Wirkung, die mit der von Opioiden vergleichbar ist.

Forschende der Rutgers Health University haben festgestellt, dass eine Kombination aus Ibuprofen und Paracetamol nach einer Weisheitszahnextraktion mit der schmerzlindernden Wirkung von Opioiden vergleichbar ist – und zwar für Frauen und Männer gleichermaßen. Die Hauptstudie wurde bereits im Januar veröffentlicht (zm berichtete). Die Folgestudie legt nun den Fokus auf das Geschlecht.

Ibuprofen gleichauf mit Hydrocodon

Die erste Studie, die die Erfahrungen von mehr als 1.800 Versuchspatienten untersuchte, ergab, dass die Kombination von Ibuprofen (400 Milligramm) und Paracetamol (500  Milligramm) in den ersten beiden Tagen nach der Operation eine bessere Schmerzlinderung als Hydrocodon (fünf  Milligramm) mit Paracetamol bewirkte und zu höherer Zufriedenheit während der postoperativen Phase führte. Die neue Subgruppenanalyse zeigte, dass die Ergebnisse sowohl für männliche als auch für weibliche Patienten galten.

„Wir wollten feststellen, ob die Wirkung der Schmerzmittel bei Männern und Frauen unterschiedlich ist“, sagte Hauptautorin Janine Fredericks-Younger. „Wir haben festgestellt, dass in beiden Untergruppen (Männer und Frauen) das Nicht-Opioid am ersten Tag und in der ersten Nacht überlegen war und dann für den Rest der postoperativen Phase nicht schlechter als das Opioid“, so Fredericks-Younger.

In jeder Hinsicht war die rezeptfreie Kombination dem Opioid ebenbürtig oder überlegen. Patientinnen und Patienten, die die nicht-opioiden Medikamente einnahmen, berichteten von besserer Schlafqualität und weniger Beeinträchtigungen bei ihren täglichen Aktivitäten. Diejenigen, die Opioide erhielten, riefen doppelt so häufig zurück, um zusätzliche Schmerzmittel anzufordern.

Zahnärztliche Eingriffe sind in den USA ein häufiger Einstiegspunkt für die Opioid-Exposition. US-amerikanische Zahnärztinnen und Zahnärzte stellten im Jahr 2022 mehr als 8,9 Millionen Opioid-Rezepte aus und gehörten damit zu den führenden Verschreibern dieser Medikamente in den USA.

Erstkontakt mit Opioiden

„Es gibt Studien, die zeigen, dass junge Menschen, die durch eine Weisheitszahnentfernung mit Opioiden in Kontakt kommen, mit erhöhter Wahrscheinlichkeit später wieder zu Opioiden greifen, was zu einer Abhängigkeit führen kann“, sagte Fredericks-Younger und wies darauf hin, dass jährlich mehr als 80.000 Amerikaner an einer Überdosis Opioiden sterben.

Die Studie konzentrierte sich auf die Entfernung von impaktierten Weisheitszähnen, die zu den schmerzhaftesten zahnärztlichen Eingriffen zählt. Die Food and Drug Administration verwendet dies als Standardmodell für die Prüfung von Schmerzmitteln, da der Eingriff zuverlässig über etwa 48 Stunden mäßige bis starke Schmerzen verursacht. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit den Empfehlungen der American Dental Association, Opioide als Schmerzbehandlung erster Wahl zu vermeiden.

Fredericks-Younger J, Andrews T, Lu SE et al. Analgesic Differences in Males and Females After Third Molar Surgery: A Subgroup Analysis of the OARS Randomized Clinical Trial. JAMA Netw Open. 2025 Nov 3;8(11):e2542467. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2025.42467. PMID: 41196600; PMCID: PMC12593115.

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