Immer mehr Freiberufler in Ostdeutschland
Betrug die Zahl der selbstständigen Freiberufler im Jahr 1993 im Osten noch 66.000, so sind es 2020 bereits 265.000, meldet der BFB . Das entspricht einer Steigerung von 301,5 Prozent. Von 2010 bis 2020 betrug die Steigerung 51,4 Prozent (175.000).
Auch im Westen stieg die Zahl der Freiberufler
Auch in den westdeutschen Bundesländern ist die Zahl der selbstständigen Freiberufler in dieser Zeit gestiegen. Mit einem Zuwachs von 153,7 Prozent der Freiberufler zwischen 1993 (467.000) und 2020 (rund 1,185 Millionen) fiel die Steigerung relativ gesehen allerdings weniger stark als in Ostdeutschland aus. Der Zuwachs der Selbstständigen betrug zwischen 1993 und 2020 in Deutschland insgesamt plus 172 Prozent.
Die Zahl der Selbstständigen wuchs um ein Drittel bundesweit
Im gleichen Zeitraum nahm die bundesweite Zahl der Selbstständigen insgesamt über alle Sektoren hinweg laut BFB um 30,7 Prozent zu. Rechnet man die Freien Berufe heraus, entfällt auf die übrige Wirtschaft ein Plus von 2,2 Prozent.
Auch bei der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, die in Freiberufler-Teams arbeiten, gibt es Zuwächse. So hat sich in den alten Bundesländern zwischen 1993 und 2020 ein Zuwachs von 140,4 Prozent auf aktuell 3,255 Millionen Arbeitnehmer ergeben. In den neuen Bundesländern fiel der Zuwachs mit 121 Prozent auf aktuell rund 736.000 Arbeitnehmer geringer aus. Insgesamt verzeichnet der BFB einen Zuwachs in dieser Gruppe deutschlandweit um 136,6 Prozent.
Freie Berufe - in Ost und West ein wichtiger Impulsgeber
Zum Vergleich: Insgesamt kletterte die bundesweite Zahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten laut BFB um 16,8 Prozent. Rechnet man die Freien Berufe heraus, entfällt auf die übrige Wirtschaft ein Plus von 9,3 Prozent.
Der BFB weist darauf hin, dass die Freien Berufe für die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Ost und West ein wichtiger Impulsgeber sei. „Dies garantiert das System Freier Beruf mit seinen konstitutiven Elementen der Selbstverwaltung durch Kammern sowie Verbände und der Qualitätssicherung, flankiert von Berufszugangs- und Berufsausübungsregeln“, sagte BFB-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer.
„Die politischen Entscheidungsträger sind gut beraten, bei dieser strukturpolitischen Herausforderung die Funktion der Freien Berufe als Standortfaktor einzigartiger Güte anzuerkennen und zu berücksichtigen. Dabei ist im Sinne des Verbraucherschutzes die Qualität der Selbstverwaltung zu erhalten und der freiberufliche Rechtsrahmen zu stärken.“