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Iss was!

ck/pm
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Die mobile Gesellschaft fordert auch bei der Ernährung ihren Tribut. Das zeigt die Ernährungsstudie "Iss was, Deutschland?" der Techniker Krankenkasse (TK).

Schenkt man der TK-Studie Glauben, sind gerade junge Menschen sind beim Essen kaum noch bei der Sache. Vier von zehn jungen Erwachsenen essen mit der Gabel in der einen und dem Smartphone in der anderen Hand - und nebenbei läuft der Fernseher. Auf dem Weg zur S-Bahn gibt es dann noch eine Pizzazunge, bei jedem dritten unter 25-Jährigen sogar mindestens dreimal die Woche.

Gesund essen? Im Job unmöglich

Im Job fällt es immer mehr Menschen schwer, sich gesund zu ernähren. Nur jeder Zweite kann in seinen Arbeitspausen tatsächlich in Ruhe essen. "Ein Drittel aller Berufstätigen beklagt, dass eine gesunde Ernährung bei seiner Arbeit schlichtweg nicht möglich ist", sagt Prof. Manfred Güllner, Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Forsa, das die Umfrage zum Essverhalten für die Kasse durchgeführt hat.

Die Hauptprobleme mit dem Essen bei der Arbeit: die begrenzte Auswahl und fehlende Zeit. Statt "fünf am Tag" lautet der Ausweg für viele: "im Job nicht viel essen, dafür zu Hause reichlich". Vier von zehn befragten Berufstätigen fahren diese Strategie.

Kochen ist passé

Nur für jeden zweiten Befragten hat das Essen einen hohen Stellenwert. Und nur jeder Vierte gibt an, dass er sich konsequent gesund ernährt. Die Folge: Lediglich in der Hälfte aller Haushalte wird noch täglich ein selbst das Essen zubereitet. Dafür kommen immer öfter schnelle Fertiggerichte auf den Tisch: Im Bevölkerungsschnitt greifen vier von zehn Menschen mindestens ein- bis zweimal die Woche zu Tütensuppe oder Tiefkühlpizza.

Oft Sieger: der innere Schweinehund

Die größte Hürde auf dem Weg zu einer gesünderen Ernährung ist die tickende Uhr: Die Hälfte der Bevölkerung nennt fehlende Zeit und Ruhe als Hauptgrund - von den unter 25-Jährigen sogar fast drei Viertel. Daneben siegt auch der innere Schweinehund oft gegen die guten Vorsätze. Von den Geringverdienern gibt zudem mehr als jeder dritte fehlendes Geld als Hindernis an.

Ernährungsmedizinerin Dr. Ute Gola ist überzeugt: "Gesund zu essen, ist nicht allein Frage des Geldbeutels. Es geht darum, Verantwortung für die Gesundheit des eigenen Körpers zu übernehmen." Deshalb setzt die Leiterin des Berliner Instituts für Ernährung und Prävention in Kooperation mit der TK darauf, möglichst früh und direkt auf die Lebenssituation der Menschen einzuwirken - in den Kitas und Schulen, in den Familien und vor allem in den Betrieben.

"Wenn wir eine Gesellschaft wollen, die länger und gesünder lebt, müssen wir uns stärker darum kümmern, was wir essen und wie wir essen", fordert TK-Chef Dr. Jens Baas. "An beiden Punkten können und müssen wir ansetzen."

Mehr Raum für Ernährung

Er sieht dabei alle gefordert: den Staat, die Krankenkassen und -versicherungen, Unternehmen, Schulen, Länder und Gemeinden, Ärzte - aber auch jeden Einzelnen. "Denn Bewusstsein kann man vermitteln, aber nicht verordnen", so Baas. "Ernährung muss in unserem Alltag wieder mehr Raum bekommen. Dabei geht es nicht um stundenlange Zeitfenster, sondern darum, dass man in dem Moment bei der Sache ist."  Im Auftrag der TK hat Forsa im Januar 2013 bevölkerungsrepräsentativ 1.000 Erwachsene in Deutschland zu ihrem Ernährungsverhalten befragt.

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