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Italien führt Kinder-Impfpflicht ein

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Nach einer Masernepidemie hat die italienische Regierung ein Gesetz über Pflichtimpfungen für Kinder erlassen, die für zwölf Krankheiten gilt. Auf Eltern nicht geimpfter Kinder kommen Bußgelder zu.

Italien führt die Impfpflicht ein: Wie Ministerpräsident Paolo Gentiloni erklärte, gilt das Gesetz über Pflichtimpfungen für insgesamt zwölf Krankheiten - darunter Masern, Hirnhautentzündung, Tetanus, Kinderlähmung, Mumps, Keuchhusten und Windpocken. Nicht geimpfte Kinder im Alter bis zu sechs Jahren sollen künftig nicht in Krippen, Kindergärten oder Vorschulklassen aufgenommen werden. Die Eltern schulpflichtiger Kinder ab sechs Jahren, die nicht geimpft sind, sollen hohe Bußgelder zahlen.

Die Entscheidung für das Gesetz wurde durch die seit Anfang des Jahres grassierende Masernepidemie befördert. Allein bis Mitte Mai wurden in Italien 2.395 Fälle registriert - gegenüber 860 im gesamten Jahr 2016. In diesem Jahr waren 89 Prozent der Kranken nicht geimpft.

Unzureichende Impfrate auch in Deutschland

In Deutschland wird laut einer Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) von Anfang des Jahres ebenfalls zu selten oder zu spät geimpft. Um die Impfquoten zu analysieren, haben Experten des RKI Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen ausgewertet. Demnach waren im Alter von 24 Monaten bundesweit 150.000 der im Jahr 2013 geborenen Kinder nicht vollständig und weitere 28.000 überhaupt nicht gegen Masern geimpft.

Die Problemregionen liegen vorwiegend in den Ballungszentren. In Dresden, Hamburg, Köln, Leipzig und München hatten unter den Zweijährigen jeweils zwischen 2.000 und 4.100 Kinder des Jahrgangs 2013 keinen ausreichenden Masernimpfschutz, in Berlin sogar 7.300.

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