Jobkiller Bürgerkasse?
Im Rahmen der Umfrage wurden Hippokranet zufolge vom 2. Juli bis zum 1. August insgesamt 1.088 niedergelassene Fach- und Hausärzte aus dem gesamten Bundesgebiet online oder per Fax befragt. Sie äußerten sich insbesondere zu den Folgen der mit einer Bürgerversicherung geplanten einheitlichen Gebührenordnung für Ärzte. Insgesamt gehen demnach 93 Prozent von starken Honorareinbußen aus, wenn ihre Privatpatienten in einer Einheitsversicherung landen.
Honorareinbußen, Verzicht auf Investitionen und Stellenabbau
Ganze 91 Prozent der Ärzte gaben an, in der Folge auf wichtige Investitionen in die Praxisinfrastruktur verzichten zu müssen. Von den Befragten gehen 87 Prozent davon aus, dass sie Stellen in der eigenen Praxis streichen werden: 166 Mediziner fürchten um eine halbe Stelle, 335 rechnen damit, eine Helferin entlassen zu müssen, 174 Ärzte sehen 1,5 Stellen und 161 Ärzte zwei Stellen in Gefahr. 115 der befragten Mediziner gaben sogar an, im Falle einer Bürgerversicherung mehr als zwei Mitarbeiter entlassen zu müssen.
"Die Folgen für die Patientenversorgung wären dramatisch"
BVNF-Chef Dr. Wolfgang Bärtl: "Es ist ein offenes Geheimnis: In einer Bürgerversicherung und ohne die private Krankenversicherung wären viele Arztpraxen in Deutschland nicht mehr auf dem bestehenden Niveau finanzierbar. Wir dürfen nicht vergessen: Gut 11 Prozent Privatpatienten sind für rund 25 Prozent der Praxisumsätze der niedergelassenen Ärzte verantwortlich." Mit Einführung einerBürgerversicherung könnten die niedergelassenen Ärzte Hochrechnungen zufolge jährlich durchschnittlich 45.000 Euro ärztliches Honorar verlieren. Bärtl: "Die Folgen für die Patientenversorgung wären dramatisch."
Das Ärzte-Netzwerk Hippokranet ist eine Plattform der Informationsdienste Facharzt.de, Hausarzt.de und zaend.de. Nach eigenen Angaben hat Hippokranet 51.000 Mitglieder.