Justinianische Pest war Beulenpest-Epidemie
Ein Team unter der Leitung von Forschern der Universität Tübingen verglich mehr als 300 zeitgenössische Pesterregerstämmen mit mittelalterlicher bakterieller DNA, die von Opfern des Schwarzen Todes in den Jahren 1347 bis 1351 isoliert wurde.
Bakterium brachte den Schwarzen Tod
Die Ergebnisse deuten auf einen Beulenpest-Ausbruch in der Spätantike während des 8. bis 10. Jahrhunderts nach Christus. Die Justinianische Pest - eine Pandemie, die den Zusammenbruch des Oströmischen Reiches einläutete - wurde offenbar vom gleichen Bakterium verursacht, das auch mit dem Schwarzen Tod in Verbindung gebracht wird.
Die Beulenpest gab es schon vor dem Mittelalter
Historiker haben schon lange vermutet, dass die Justinianische Pest eine Beulenpest-Epidemie war, wofür aber bislang nur wenige empirische Belege sprachen. Das Ergebnis kam für das Forscherteam eher unerwartet, weil ihre 2011 veröffentlichte Studie keine Hinweise auf größere Ausbrüche der Beulenpest vor dem mittelalterlichen Schwarzen Tod ergab.
"Unsere neue Analyse deutet jetzt darauf hin, dass es in der späten Antike zu einem Beulenpest-Ausbruch kam", erklärt Paläogenetiker Johannes Krause, Juniorprofessor an der Universität Tübingen. “Es ist wahrscheinlich, dass es sich dabei um die Justinianische Pest handelt“.
Publikation: dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0049803