Keine ausreichende Evidenz für die Wirkung gegen COVID-19
Vitamin D wird aktuell als potentielle Unterstützung bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 sowie auch als Prävention gegen eine COVID-Erkrankung diskutiert. Britische Wissenschaftler widerlegen diese Annahme in einer neuen Übersichtsarbeit, die zahlreiche Studien dazu umfasst. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keine aussagekräftigen Studienergebnisse gibt, die eine positive Wirkung in Zusammenhang mit einer Infektion belegen.
Mangelnde Aussagekraft geht auch auf Studien-Designs zurück
Hierzu wertete die Forschergruppe In-vitro-Studien, klinische beobachtende, interventionelle sowie ökologische Studien aus. Alle die zum jetzigen Zeitpunkt von ihnen einbezogenen Studien hätten wenig Aussagekraft. Kritikpunkte waren unter anderem zu kleine Patientenkohorten, ein ungeeignetes Studien-Design und damit eine hohe Wahrscheinlichkeiten für die Verzerrungen der Ergebnisse.
Prospektive Studien laufen noch
Das Resümee der Briten lautet deshalb, dass es gegenwärtig keine ausreichende Evidenz zur Verabreichung von Vitamin D zur Prävention oder Behandlung von COVID-19 gibt. Es laufen aber diesbezüglich derzeit groß angelegte, prospektive Studien im Vereinten Königreich, deren Ergebnisse allerdings noch ausstehen.
Raisi-Estabragh Z. et al: „Vitamin D and coronavirus disease 2019 (COVID-19): rapid evidence review”. published in PubMed, National Library of Medicine on
Jun 12, 2021.doi: 10.1007/s40520-021-01894-z.