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"Keine Bürgerversicherung"

jt/pm
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Der Zahnärztetag in Mecklenburg-Vorpommern stand ganz im Zeichen der bevorstehenden Bundestagswahl. In Warnemünde sprachen die Zahnärzte sich für das duale Versicherungssystem aus.

„Wir fordern die neu zu wählende Bundesregierung auf, keine Bürgerversicherung einzuführen “, sagte der Präsident der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, zum Abschluss des 22. Zahnärztetags in Warnemünde. Unbestritten sei, dass das Gesundheitssystem reformbedürftig ist.

Notwendige Leistungen jederzeit für alle verfügbar

Das Zusammenspiel von gesetzlicher Krankenversicherung und privater Krankenversicherung habe sich aber bewährt. "Medizinisch und zahnmedizinisch notwendige Leistungen stehen jederzeit allen Patienten ohne Restriktionen und Wartezeiten in einem qualitativ hochwertigen Versorgungsniveau zur Verfügung. Zudem erhöhen medizinische Innovationen, die in einigen Fällen zuerst Privatpatienten zur Verfügung stehen, auch kurz - und mittelfristig das Versorgungsniveau gesetzlich Versicherter“, betonte der Präsident.

Finanzierung muss reformiert werden

Beispiele dafür aus der Zahnmedizin seien die Implantate und die professionelle Zahnreinigung. Trotzdem besteht nach Ansicht der Zahnärztekammer Reformbedarf. Die Finanzierung der GKV müsse vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gesichert werden. „Es kann nicht sein, dass immer weniger Beitragszahler die Lasten tragen müssen“, unterstrich Oesterreich. Auch die PKV müsse sich insbesondere hinsichtlich ihrer intransparenten Tarifstruktur verändern.

Bürgerversicherung gefährdet freie Arztwahl

Die von einigen Parteien vorgeschlagene Bürgerversicherung ist aus Sicht der Zahnärztekammer nicht der richtige Weg: "Diese würde die Versorgungsstrukturen und das hohe Versorgungsniveau gefährden. Die Zahnmedizin hat mit dem System einer soliden Grundversorgung, der Eigenbeteiligung der Patienten und der möglichen Zusatzversicherung einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Finanzen der GKV beigetragen und passt nicht in eine Bürgerversicherung, die zudem durch Staatsmedizin und Monopolbildungen das hohe Gut der freien Arzt- und Zahnarztwahl gefährdet“, warnt Oesterreich.

Am 22. Zahnärztetag der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern und an der 64. Jahrestagung der Mecklenburg-Vorpommerschen Gesellschaft für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde an den Universitäten Rostock und Greifswald vom 6. und 7. September in Warnemünde nahmen rund 600 Interessierte teil. Zur 21. Fortbildungstagung für Zahnarzthelferinnen und Zahnmedizinische Fachangestellte kamen 200 Teilnehmer. Die Zahnärztekammer vertritt über 2.000 Zahnärzte in Mecklenburg-Vorpommern, davon 1.178 in niedergelassenen Praxen.

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