Repräsentative epidemiologische Querschnittsstudie

Kinder und Karies in den USA

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Zahnmedizin
Trotz Junkfood: Auch Kinder in den USA haben mittlerweile deutlich weniger Karies. Allerdings gilt das nicht für alle: Herkunft, Status und auch das Geschlecht spielen bei der Karieslast eine große Rolle.

Von 2011 bis 2020 fanden im Rahmen von NHANES vier Erhebungen statt, aus denen  Daten von insgesamt 8.394 Kindern im Alter von zwei bis elf Jahren eingeschlossen und analysiert wurden. Diese Gruppe steht für den genannten Zeitraum repräsentativ für die 148,1 Millionen Kinder in den USA.

Der „National Health and Nutrition Examination Survey“ (NHANES) ist eine epidemiologische Querschnittsstudie, die in Zweijahreszyklen verlässliche, aktuelle Zahlen zur Kariesepidemiologie liefert und Hinweise auf Risikogruppen gibt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die untersuchte Altersgruppe in den USA.

Ziel war, Schätzungen für die Prävalenz von kariösen und gefüllten Zähnen bei Kindern abzuleiten. Dabei wurden die Analysen nach Milchgebiss und bleibendem Gebiss stratifiziert, und die Prävalenz wurde in verschiedenen soziodemografischen und BMI-Untergruppen bewertet.

Karies im Milchgebiss

Im Ergebnis ging die Kariesprävalenz im Milchgebiss im untersuchten Zeitraum von 14,1 Prozent (2011 bis 2012) auf 12,2 Prozent (2017 bis 2020) zurück. Dabei kamen kariöse Milchzähne vor allem bei Sechs- bis Elfjährigen vor (13,0 Prozent), außerdem bei Jungen (13,3 Prozent), untergewichtigen Kindern (19,2 Prozent) und Kindern aus armen Familien (22,7 Prozent).

Die Prävalenz gefüllter Zähne im Milchgebiss sank von 29,8 Prozent (2011 bis 2012) auf 26,1 Prozent (2017 bis 2020). Gefüllte Milchzähne waren am häufigsten bei Sechs- bis Elfjährigen (34,2 Prozent) sowie bei Jungen (29,1 Prozent), Kindern mit hispanischer Abstammung (34,7 Prozent), übergewichtigen Kindern (29,4 Prozent) und Kindern aus armen Familien (32,3 Prozent).

Karies im bleibenden Gebiss

Die Prävalenz von kariösen Zähnen im bleibenden Gebiss ging von 5,2 Prozent (2011 bis 2012) auf 2,7 Prozent (2017 bis 2020) zurück. Kariöse bleibende Zähne hatten am häufigsten Neun- bis Elfjährige (3,5 Prozent), Mädchen (3,6 Prozent), Kinder mit hispanischer Abstammung (5,2 Prozent), übergewichtige Kinder (3,7 Prozent) und Kinder aus armen Familien (7,2 Prozent).

Die Prävalenz gefüllter Zähne im bleibenden Gebiss fiel von 16,1 Prozent (2011 bis 2012) auf 12,3 Prozent (2017 bis 2020). Gefüllte bleibende Zähne waren am weitesten verbreitet bei Neun- bis Elfjährigen (19,4 Prozent), Mädchen (12,7 Prozent), Kindern mit hispanischer Abstammung (18,1 Prozent), adipösen Kindern (15,5 Prozent) und bei Kindern aus armen Familien (19,3 Prozent).

Fazit

Ähnlich wie in Deutschland gab es in den USA über den Zehnjahreszeitraum 2011 bis 2020 Verbesserungen beim Kariesstatus von Kindern: Die Prävalenz von kariösen Milchzähnen sank von 14,1 auf 12,2 Prozent, bei den bleibenden Zähnen von 5,2 auf 2,7 Prozent. Die Prävalenz von gefüllten Milchzähnen reduzierte sich von 29,8 auf 26,1 Prozent, was den Autoren zufolge jedoch bedeutet, dass in den USA immer noch mehr als ein Viertel der Kinder Zahnfüllungen im Milchgebiss hat. Gefüllte bleibende Zähne nahmen von 16,1 auf 12,3 Prozent ab.

Karies bleibt laut Studie zudem ungleich verteilt: Kinder mit zu hohem oder zu niedrigem BMI, Angehörige ethnischer Minderheiten und ärmere Haushalte tragen weiterhin den größten Teil der Krankheitslast.

Nasir Z Bashir. Trends in the prevalence of dental caries in the US pediatric population 2011–2020. Journal of Clinical Pediatric Dentistry. 2022. 46(5);51-57.

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