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Koalition stützt Pharmaindustrie

sg/dpa
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Eineinhalb Jahre nach dem Start der schwarz-gelben Arzneireform Amnog will die Koalition Erleichterungen für die Pharmaindustrie beschließen. Von der Opposition hagelt es Kritik.

Die Hersteller sollen den Nutzen eines neuen Medikaments leichter nachweisen können als bisher. Der Nachweis des Zusatznutzens gegenüber schon auf dem Markt verfügbaren Präparaten solle künftig nicht mehr nur aus formalen Gründen scheitern, hieß es in einem Gesetzesantrag, über den auch das "Handelsblatt" und die "Süddeutsche Zeitung" berichtet hatten.

Flexibleres Vergleichsverfahren

Hintergrund ist, dass nur Medikamente mit echtem Mehrwert teurer sein sollen als ältere, günstige Mittel. Dafür werden die neuen Präparate mit diesen älteren verglichen. Bisher blieb ein solcher Vergleich aber oft aus - somit auch der Nutzennachweis. Denn im Gesetz standen rigide Voraussetzungen. Nun soll das Verfahren flexibler gehandhabt werden, zudem sollen Vergleiche auch mit anderen Mitteln als bisher vorgeschrieben werden. 

"Milliardenschwere Wahlgeschenke"

SPD-Gesundheitsexpertin Marlies Volkmer kritisiert: "Die Koalition verteilt auf den letzten Drücker milliardenschwere Geschenke an die pharmazeutische Industrie." Die Linke-Expertin Kathrin Vogler sagte, Fantasiepreisen bei Arznei werde wieder Tür und Tor geöffnet. Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn wies die Kritik zurück.

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