Lauterbach hält Keynote auf der DMEA

„Künstliche Intelligenz wird die Medizin komplett verändern“

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Politik
Gestern startete in Berlin die Digital-Health-Messe DMEA. Bundesgesundheitsminister Lauterbach nutzte die Gelegenheit, um in seiner Keynote die Digitalisierungsprojekte der Koalition Revue passieren zu lassen.

Karl Lauterbach (SPD) war daran gelegen, möglichst alle Digitalisierungsanstrengungen der Regierung in der Gesundheitsversorgung zusammenzufassen. „In dieser Legislaturperiode haben wir unsere Strategie dahingehend verändert, dass wir einige Digitalisierungsgesetze auf den Weg gebracht haben“, sagte er bei der Messeeröffnung. „Das Digital-Gesetz (DigiG) und das Gesundheitsnutzungsdatengesetz (GDNG) sind die beiden Säulen, auf die wir die elektronische Patientenakte (ePA) auf der einen Seite und die Forschungsdatensätze auf der anderen Seite aufsetzen wollen.“ Über das GDNG wolle man alle Daten, die zum Beispiel aus der ePA oder aus Forschungsregistern gewonnen werden, pseudonymisiert zusammenbringen. So könne der weltweit größte Datensatz für Medizindaten entstehen, so Lauterbach, der durch entsprechend hohen Datenschutz gesichert werde.

Kleinere Gesetze flankieren die großen

Das Digi-G und das GDNG würden von vielen anderen Gesetzen flankiert, betonte Lauterbach. Das Medizinforschungsgesetz etwa solle sicherstellen, dass Pharmaunternehmen oder Medizinproduktehersteller den Datensatz für Forschungsfragen nutzen könnten. Digitalisierung komme auch im Versorgungsstärkungsgesetz I zum Tragen, indem viel mehr Möglichkeit für Telemedizin geschaffen würde.

Als weitere Bemühungen erinnerte Lauterbach an das Gesetz zur Digitalagentur, in dessen Zuge die gematik umgestaltet werden soll, sowie das Krankenhausfinanzierungsgesetz. Darin werde ein großer Telemedizinbereich für sogenannte Level 1i-Kliniken geschaffen, „so dass die kleinen Krankenhäuser auch schwere Krankheiten – telemedizinisch unterstützt – versorgen können“.

Die Parole lautet: „KI in all policies“

Der Bundesgesundheitsminister betonte, dass Künstliche Intelligenz (KI) zukünftig in der Medizin eine zentrale Rolle spielen werde. „Meine These: Künstliche Intelligenz wird die Zukunft und die Medizin komplett verändern. Es gibt zum Beispiel Muster, die wir als Mensch nicht erkennen können, die KI aber schon. Deshalb werden wir mithilfe von KI bei der Früherkennung von Krankheiten, etwa Demenz oder Krebserkrankungen, viel schneller und präziser werden.“

Der Minister betonte wiederholt, dass die menschliche Intelligenz nicht immer verstehen könne, wie KI funktioniere, nur, dass sie funktioniere. Eins stehe für ihn fest: „Wir werden sehr viel schneller Wissen in die Versorgung bringen können – der Zeitraum von der Erkenntnis bis zur Umsetzung verkürzt sich durch KI.“ Dadurch werde man personalisierter und kosteneffizienter behandeln können. KI werde auch administrative Prozesse erleichtern. Spracherkennungsprogramme etwa fertigten bei Patientengesprächen zuverlässige Zusammenfassungen an, die dann für die Dokumentation in strukturierte Datensätze übertragen werden könnten. In der Summe habe man noch viel vor, so Lauterbach. Die Gesamtstrategie würde er dabei so beschreiben: „KI in all policies.“

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