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KV will Terminservicestelle abschaffen

pr
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Die Abschaffung ihrer Terminservicestelle haben die Delegierten der KV Niedersachsen gefordert. Jeder fünfte Patient, dem ein Arzttermin vermittelt wurde, erschien demnach nicht in der Praxis.

In einer Resolution sprachen sich die KV-Delegierten am 12. November in Hannover für die Abschaffung ihrer Terminservicestelle aus. Nach Aussage der Delegierten, hatte in den Monaten April, Mai und Juni 2016 die "TerminServiceStelle (TSS) der KVN" insgesamt 7.493 Termine erfolgreich an Patienten vermittelt, davon hatten 1.413 Patienten (18,9 Prozent) ihre Termine nicht wahrgenommen.

Die Fachärzte, die extra Termine für die TSS zur Verfügung stellen, hätten bei fast jedem fünften Termin das Nachsehen, kritisierten die Delegierten. In den meisten Fällen seien die Patienten einfach nicht zum Termin erschienen, so dass diese Termine auch nicht an andere Patienten vergeben werden konnten. Das sei für die Praxen und viele Patienten, die ohne TSS nach einem Termin suchen, nicht hinnehmbar. Mit hohem finanziellem und bürokratischem Aufwand werde mit den TSS im Gesundheitssystem eine weitere regulatorische Instanz aufrechterhalten, die ein Problem lösen soll, das es gar nicht gebe.

"Die Politik hat Lösungen für ein Problem geschaffen, das objektiv nicht besteht!"

Die KBV sieht die Terminservicestellen ebenfalls weiter kritisch. "Wir haben die Notwendigkeit der Terminservicestellen immer bezweifelt" erklärte ein Pressesprecher auf Nachfrage. "Bis Jahresende werden die Terminservicestellen bundesweit rund 120.000 Termine vermittelt haben. Vor dem Hintergrund von rund einer Milliarde Arzt-Patientenkontakte jährlich sind das vergleichsweise wenige. Das hängt eindeutig mit der geringen Nachfrage zusammen. Welche Schlüsse die Politik daraus zieht, muss sie selbst entscheiden. Sie hat jedenfalls Lösungen für ein vermeintliches Problem geschaffen, das objektiv nicht besteht. Das zeigen auch die Befragungen von rund 6.000 Versicherten, die die KBV jährlich durchführen lässt."

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