Labore arbeiten am Anschlag der Belastung
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einen unfassbar schweren Job leisten und dafür unsere besondere Wertschätzung verdienen, aber auch die Maschinen stehen seit Wochen unter extremer Dauerbelastung. Das macht uns wirklich Sorgen“, betont Prof. Dr. Jan Kramer, Vorstand im Verband der Akkreditierten Medizinische Labore (ALM).
Die bundesweit zunehmende Auslastung auf mittlerweile 89 Prozent sei bereits ein Ausdruck der Überlastung. In einigen Bundesländern werde schon seit mehreren Wochen über der Kapazitätsgrenze gearbeitet. Am Montagmorgen seien 68.231 Proben aus der letzten Woche noch ohne Befund gewesen - 228 Prozent mehr im Vergleich zur Vorwoche.
Anlasslose Tests vermeiden, den Fokus auf das Notwendige legen
Der ALM fordert erneut, anlasslose Tests zu vermeiden und den Fokus konsequent auf das medizinisch Notwendige zu legen. Die Nationale Teststrategie gebe dafür die „richtige Guidance“.
Problematisch sei außerdem, dass es immer wieder zu Lieferengpässen der In-vitro-Diagnostikum-Hersteller kommt. Es fehle mal an Abstrichtupfern, dann wiederum an Reagenzien, derzeit gebe es einen Engpass bei Pipettenspitzen.
„Wir haben schon während der Sommerferien darauf hingewiesen, dass Labordiagnostik keine unendliche und für jeden frei verfügbare oder gar disponierbare Ressource ist", verdeutlichte der ALM-Vorstandsvorsitzende Michael Müller.. Die Labore sind von den Diagnostik-Herstellern abhängig. Wir sind Teil eines globalen Systems und merken jeden Tag, dass wir nicht alles, was wir dringend benötigen, auch immer sofort geliefert bekommen.“