"Lockerungsmaßnahmen führen zu Mehrbelastung in den Gesundheitsämtern"
"Wenn die Menschen mehr unterwegs sind und sich wieder zu Mehreren an verschiedenen Orten treffen, haben Neuinfizierte in der Phase der Ansteckungsfähigkeit eine höhere Anzahl von Kontakten", führt der BVÖGD aus. Das bedeute: "Auch wenn die Zahl der Neuinfizierten derzeit abnimmt, müssen die Gesundheitsämter für jede betroffene Person wesentlich mehr Kontakte nachverfolgen."
Wegfall der Maskenpflicht führt zu erheblicher Mehrbelastung
Bisher sei kein Personal dauerhaft in den öffentlichen Gesundheitsdienst eingestellt worden. Und die vielen Freiwilligen (Studierende, im Ruhestand befindliche Ärztinnen und Ärzte sowie Personal aus anderen Verwaltungen), die in den letzten Wochendie Arbeit der Gesundheitsämter unterstützt hatten, würden jetzt nach und nach abberufen, da sie wieder in ihrem eigentlichen Umfeld arbeiten müssen.
„Wenn jetzt weitere Lockerungsmaßnahmen wie auch Wegfall der Maskenpflicht, der Abstandsregelung und der Hygienevorschriften umgesetzt werden, führt das zu einer erheblichen Mehrbelastung in den Gesundheitsämtern“ warnt die Vorsitzende des Bundesverbandes, Ute Teichert.
In den vergangenen Jahren seien in den Gesundheitsämtern viele Stellen weggefallen oder konnten nicht neu besetzt werden. Die Gesundheitsämter seien schon vor der Corona-Krise personell so ausgedünnt gewesen, dass sie ihre gesetzlichen Aufgaben kaum mehr erfüllen konnten.
Den Gesundheitsämtern fehlt das Personal
„Wenn wir weiterhin die Verbreitung des SARS-Co-V2-Virus verhindern wollen, brauchen wir genügend Menschen, die die Containmentstrategie sichern und Kontakte nachverfolgen können“ fordert Teichert. Der BVÖGD weist zudem darauf hin, dass es dringend notwendig ist, die Bezahlung in den Gesundheitsämtern anzuheben, da die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände eine adäquate Bezahlung der Ärztinnen und Ärzte verweigere.