Männerdomäne! "Den Standesvertretungen fehlt eine Vorbildfunktion"
"Die Zukunft der zahnärztlichen Standesspolitik steht aufgrund der Feminisierung des Berufsstandes vor großen Herausforderungen", fasst Klas die Ergebnisse ihrer Arbeit zusammen. Neben familienfreundlichen Arbeitsbedingungen, die zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Arbeit und Lebensalltag beitragen, sollte demnach laut Klas für ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter in der Standespolitik sowie in den Standesvertretungen gesorgt werden.
"Da die Standesvertretungen hauptsächlich männerdominiert besetzt sind, fehlt eine Vorbildfunktion", schreibt Klas weiter. Frauen fühlten sich in der Politik nicht vertreten und angesprochen und "tun sich im Engagement der Standespolitik schwer". An der Ausgewogenheit der Geschlechter, mit dem Auftrag der Gleichstellung, sei daher noch Einiges zu tun. Letztendlich komme dies der gesamten Zahnärzteschaft zugute: "Ein selbstverwalteter Beruf ist auf die Beteiligung all seiner Mitglieder angewiesen", betont Klas.
Klas ist Absolventin des 9. Studiengangs 2016/2017 der Akademie für freiberufliche Selbstverwaltung und Praxismanagement (AS Akademie) - die Arbeit "Entwicklung der zahnärztlichen Selbstverwaltung unter Genderaspekten" verfasste die Zahnärztin als Abschlussarbeit. Klas ist zudem Präsidentin des neu gegründeten Verbands der ZahnÄrztinnen.
Von der ZFA zur Praxisinhaberin: "Sie beeindruckt nicht nur durch ihren Lebenslauf"
Im Rahmen des Hirschfeld-Tiburtius-Symposium verlieh der Dentista e.V. seinen gleichnamigen Preis. Ausschlaggebend für die Auszeichnung dieser Arbeit war, so Laudatorin PD Dr. Dr. Christiane Gleissner, wissenschaftliche Beirätin des Dentista e.V., dass sie sich fundiert speziellen Fragestellungen widmete, die sich aus dem steigenden Anteil der Frauen im Berufsstand ergeben und neue Erkenntnisse mit Relevanz für die demographische Entwicklung im Berufsstand lieferte.
Die Mutter von vier Kindern, die ihren Weg von der zahnmedizinischen Fachangestellten bis zur Zahnärztin in eigener Praxis gegangen sei, beeindrucke nicht nur durch ihren Lebenslauf. „Mit ihrer Arbeit identifiziert Frau Dr. Klas zentrale Anliegen einer modernen Standespolitik, die im Sinne all ihrer Mitglieder agiert. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Berufsstandes, die durch die Namensgeberin unseres Preises, Dr. Henriette Hirschfeld-Tiburtius, in Gang gesetzt und durch zahlreiche andere mutige Frauen weitergetragen wurde“, so Gleissner.