Marathon: Nieren können Probleme machen
Wer Marathon läuft, muss mit einer vorübergehend eingeschränkten Nierenfunktion rechnen. Das hat eine Erhebung bei 167 Teilnehmern des vergangenen Berlin-Marathon ergeben. Es zeigte sich bei 43 Prozent der untersuchten Marathonläufer ein mehr als 25-prozentiger Rückgang des Proteins Cyastin C. Dieses wird in der Nierendiagnostik genutzt, um die glomeruläre Filtrationsrate zu bestimmen.
Bei 13 Prozent der Läufer war sogar ein mehr als 50-prozentiger Rückgang zu verzeichnen. Das entspricht den Stadien 2 und 3 einer akuten Nierenschädigung, berichtete Studienleiter Dr. Bernd Hewing von der Berliner Charité anlässlich der 79. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim. Zwei Wochen nach dem Marathonlauf lag der Wert allerdings wieder im Normbereich.
Unmittelbar nach dem Marathonlauf wiesen ferner mehr als ein Drittel der Läufer erhöhte Werte der Marker NT-pro BNP und cTnT auf, ein Befund, der auf eine verminderte Herzfunktion hindeuten kann. Im Echokardiogramm ergaben sich aber keine relevanten Hinweise auf Herzmuskelstörungen.
53 Prozent der untersuchten Läufer waren Frauen, das mittlere Alter der gesamten Studiengruppe lag bei 50,3 Jahren.